Leipzig - Seit 25 Jahren ist die "Anno"-Reihe nicht mehr aus der Gaming-Landschaft wegzudenken. Mit dem Release der Konsolenversion des 2019 erschienenen "Anno 1800" sollen ab dem heutigen Donnerstag auch Xbox- und Playstation-Liebhaber an dem Spaß teilhaben.

Um die Playstation-5- und Xbox Series-Nutzer so richtig auf das Erlebnis einzustimmen, ist das Spiel noch bis zum 23. März kostenlos spielbar. Doch ich bin mir sicher: Solltet Ihr Euch so richtig auf "Anno 1800" einlassen, werdet Ihr mit großer Wahrscheinlichkeit ohne lange nachzudenken das Geld für die Vollversion in die Hand nehmen.

Der größte Unterschied zur PC-Version ist der Ausbau des Multiplayer-Modus. So sollen bis zu 16 Spieler gegeneinander kämpfen können, und auch der Koop-Modus wird auf vier Spieler pro Team erweitert. Das funktioniert allerdings nicht plattformübergreifend mit dem PC.

Um eine ähnlich flüssiges und intuitives Erlebnis wie beim Originalspiel zu ermöglichen, wurde zudem natürlich ordentlich an der Steuerung geschraubt. Von Keyboard und Maus mussten alle Funktionen sinnvoll auf den Controller übertragen werden - kein einfaches Unterfangen.

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Zugegebenermaßen war ich da anfangs etwas skeptisch, besonders die stellenweise voneinander abweichende Tastenbelegung beim Scrollen durch Dokumente oder Lagerbestände strapazierte dabei meine Nerven. Drückt man nämlich beispielsweise anstatt der Kreuztaste den Stick, fliegt man erstmal aus der Übersicht raus und muss alles neu auswählen. Es brauchte eine gewisse Eingewöhnungszeit, bis ich alles fehlerfrei drauf hatte.

Hat man die Grundbefehle verinnerlicht, gibt es an der Steuerung aber eigentlich nichts zu meckern. Die Kamerabewegung läuft geschmeidig und schnell, sodass man die Computer-Maus nicht vermissen muss. Alle nötigen Tools und Bauoptionen sind übersichtlich in Auswahlrädern aufgeführt, deren Benutzeroberfläche super einfach mit dem Controller zu bedienen ist. Dennoch lohnt es sich durchaus, vor Spielbeginn mal das "Nutzerhandbuch" in den Optionen zu lesen, um nicht komplett planlos loslegen zu müssen - besonders wenn man sein Imperium erweitern und zwischen mehreren Inseln hin- und her wechseln möchte.

Für mich war "Anno 1800" genau das richtige Spiel, um nach einem langen Arbeitstag auf dem Sofa zu entspannen und mich vollkommen der Entwicklung meiner Stadt hinzugeben. Egal ob Häuser,- Felder- und Fabrikbau oder Expeditionen und Schlachten - es gibt einfach immer etwas zu tun.

Dadurch kann die entspannende Wirkung aber auch ganz schnell in die gegenteilige Richtig ausschlagen: Hat die Stadt eine gewisse Größe erreicht, darf man auf keinen Fall den Überblick über die Bedürfnisse der Bürger oder die Lagerstände in den Depots verlieren. Schon bald hat man nicht nur eine einzige, sondern gleich mehrere Inseln besiedelt und muss alle Geschehnisse genau im Blick behalten.

Auch hierbei bedarf es einer gewissen Eingewöhnungszeit: Seid Ihr erstmal mit den Abläufen von der Rohstoffbeschaffung bis hin zum fertigen Produkt und der darauffolgenden Verteilung vertraut, könnt Ihr einige Schritte voraus denken und dadurch meistens die richtige Entscheidung treffen. Dazu gehört aber natürlich auch der ein oder andere Fehltritt, der Euch einiges an Geld oder Beliebtheit einbüßen lässt.

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Hier lautet die Devise: durchbeißen und dranbleiben. Es lohnt sich.

Wichtig zu erwähnen ist, dass die Konsolenversion von "Anno 1800" nur die Basisversion enthält. Sämtliche DLCs, die in den vergangenen Jahren für das PC-Spiel erschienen sind, sind also nicht inbegriffen. Wer bereits am PC in den Genuss dieses tollen Aufbauspiels kommen konnte, wird mit dieser Neuauflage deshalb inhaltlich nicht zufrieden sein.

Für alle anderen - besonders für diejenigen, die aufgrund ihrer Konsolen-Affinität noch nie zuvor einen "Anno"-Teil spielen konnten - gilt aber: Steht man auf strategische Aufbauspiele, ist der Kauf eigentlich ein Muss. Die Kreation seines eigenen Inselimperiums macht wahnsinnig viel Spaß, fördert die Kreativität und lässt einen aufgrund der schier endlosen Möglichkeiten nicht mehr so schnell los. Egal auf welcher Plattform - "Anno 1800" macht süchtig!