Fluggesellschaft bleibt von weltweiter IT-Panne verschont, weil sie steinaltes Betriebssystem nutzt
Berlin - Ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma "Crowdstrike" sorgte weltweit für Schnappatmung an Flughäfen, in Krankenhäusern und in Großraumbüros. Einen Tag später pustet die Welt einmal kräftig durch.
Ein kleiner Fehler im Code und schon kommt überall auf der Erdkugel kritische Infrastruktur zum Stillstand. Was nach dem Beginn eines Science-Fiction-Blockbusters klingt, wurde am Freitag bittere Realität.
Als Folge der Panne kam es allerdings nicht zu apokalyptischen Zuständen. Stattdessen durften die Menschen vielerorts auf blaue Bildschirme starren, auf denen ihn mitgeteilt wurde, dass das "Windows"-Betriebssystem nicht richtige geladen werden konnte.
Die Verantwortlichen von "Crowdstrike" erklärten daraufhin, dass sich in einem Update für das Programm "Falcon" - eine Software, die Rechner eigentlich vor Viren, Trojanern und Co. beschützen soll - ein Fehler eingeschlichen habe, der den System-Crash versucht habe.
Äußerst beruhigend: Ein Cyberangriff wurde vorneweg ausgeschlossen. Allerdings war jenes Update laut den Entwicklern eigentlich dafür gedacht, die Computer vor gerade "neu entdeckter" Schadsoftware zu schützen - ein Satz mit X also
Verantwortlich für das Chaos war übrigens die fehlerhafte Datei mit dem Namen "Channel File 291", falls jemand einen Schuldigen sucht.
Crowdstrike: Fehlerhaftes Update legt Computer lahm
Während der Betrieb an den Flughäfen langsam wieder zur Normalität zurückkehrt, brachte der globale Blackout doch auch einige kuriose Momente zum Vorschein.
So blieb etwa die Fluggesellschaft "Southwest Airlines" komplett von der Störung verschont und konnte mit ihren Fliegern entspannt abheben, weil man immer noch auf das 32 Jahre alte Betriebssystem "Windows 3.1" setzt, wie das Fachmagazin "digitaltrends" am Samstag berichtete.
Auch Apple-Nutzer dürften sich ins Fäustchen gelacht haben.
Weniger fröhlich ging es allerdings in den betroffenen Krankenhäusern zu, wo etliche Operationen am Freitag verschoben werden mussten.
Bis alle Computer wieder rund laufen, wird es laut Crowdstrike noch ein Weilchen dauern. Man arbeite mit allen Partnern eng zusammen und wolle den Vorfall transparent aufarbeiten.
Titelfoto: Bildmontage: Markus Scholz/dpa, Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Charles Rex Arbogast/AP/dpa