Sachsens teuerste "Werkstatt": Hier werden die autonomen Autos der Zukunft entwickelt
Dresden - Dass die Klitschen hier auf der Stelle fahren, hat rein gar nichts mit Stillstand zu tun! Die Technische Universität (TU) in Dresden bekommt zwei nagelneue Prüfstandshallen - und könnte so Deutschlands Autoindustrie fit für die Zukunft machen.
Insgesamt 14 modernste Testanlagen sowie vier Testlabore und Werkstätten stehen den Studenten und Lehrenden der TU nun zur Verfügung.
Jede Anlage nimmt einzelne Komponenten oder Teilsysteme der Fahrzeuge genauestens unter die Lupe. So kann in einem Abschnitt etwa die Batterieleistung oder Akustik eines E-Autos gemessen werden. Auf anderen Feldern stehen hingegen das Fahrwerk oder der Antriebsstrang im Fokus.
Egal ob Elektro, Hybrid oder Verbrenner: So gut wie jedes Modell kann unter verschiedensten Gesichtspunkten getestet werden.
Die Prüfstände ermöglichen damit Forschungen zu neuen Fahrzeug- und Antriebskonzepten, Energiesystemen oder zum automatisierten Fahren im Straßenverkehr.
Sächsische Spitzenpolitiker sind begeistert. Finanzminister Hartmut Vorjohann (59, CDU) sagt mit Blick in die heiligen Hallen euphorisch: "Bei diesen Zukunftsthemen wird im Autoland Sachsen auf Weltniveau geforscht."
Millionen-Förderung vom Freistaat und der EU
Ins selbe Horn stößt TU-Rektorin Ursula Staudinger (62): "Damit schaffen wir eine europaweit einmalige Forschungseinrichtung. Aus Dresden werden in den kommenden Jahren wegweisende Impulse zur Mobilität der Zukunft kommen."
Doch wo jetzt fleißig Autos untersucht werden, stand früher Kriegsgerät. Zu DDR-Zeiten wurden die beiden Hallen aus hochfestem Beton von der Panzerwaffe der Nationalen Volksarmee genutzt.
Ab 2013 wurde das 1500 Quadratmeter große Areal saniert und mit modernster Technik ausgestattet.
Von den 37 Millionen Euro an Investitionen kamen vier Millionen vom Freistaat, den übergroßen Rest stellte der EU-Fonds für regionale Entwicklung.
Titelfoto: Montage: Eric Münch (2)