Parken bald schon bis zu siebenmal teurer! Deutsche Stadt zieht Gebühren heftig an

Koblenz - Vergangenes Wochenende sorgte die Schlagzeile, dass Fahrer von SUVs in Paris jetzt dreimal mehr fürs Parken zahlen sollen, für Aufregung. Schon wenige Tage später zieht eine erste deutsche Stadt nach.

Wer bisher sein Auto am Straßenrand in einer Bewohnerparkzone abstellte, zahlte 30,70 Euro im Jahr. Das wird jetzt deutlich mehr.
Wer bisher sein Auto am Straßenrand in einer Bewohnerparkzone abstellte, zahlte 30,70 Euro im Jahr. Das wird jetzt deutlich mehr.  © dpa/Sebastian Gollnow

Jährlich 30,70 Euro kostete ein Bewohnerparkausweis in Koblenz (Rheinland-Pfalz) bisher. Ab 1. März ändert sich das drastisch.

In Zukunft kostet der Dauer-Parkschein für die Zone, in der die Wohnung des Fahrers liegt, mindestens 100 Euro. Die Stadt berechnet den Satz dabei nach der konkreten Größe des Fahrzeugs.

Der Grundbetrag in Höhe von 23,40 Euro (45 Cent für 52 Wochen) wird dabei mit der Länge sowie Breite des Autos multipliziert. "Maßgeblich hierfür sind die im Fahrzeugschein eingetragenen Werte", so die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Spoiler, Fahrradträger, Außenspiegel und Ähnliches werden also nicht mitberechnet.

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Und die Stadt rechnet vor: Für einen Smart fortwo werden künftig 104,87 Euro fällig, für einen 7er VW Golf 179,12 Euro und für einen VW Tiguan 196,23 Euro. Im letzteren Beispiel entspricht das mehr als einer Versechsfachung der Gebühr.

Da der Tiguan nur ein Kompakt-SUV ist, dürfte es auch einige Verkehrsteilnehmer geben, die nochmals tiefer in die Tasche greifen müssen, weil ihr Vehikel noch größer als das Beispiel ist.

Koblenz will "Missverhältnis" bei Parkgebühren beseitigen

Beim Bewohnerparken sieht die Stadt Koblenz ein "Missverhältnis" zu anderen Parkmöglichkeiten.
Beim Bewohnerparken sieht die Stadt Koblenz ein "Missverhältnis" zu anderen Parkmöglichkeiten.  © dpa/Sebastian Gollnow

Die Stadt rechtfertigt ihr Vorgehen mit den allgemein gestiegenen Kosten fürs Parken in Koblenz: Für die bisher fälligen 30,70 Euro - auf das ganze Jahr gerechnet - könnte man laut deren Angaben lediglich 20 Stunden in der Innenstadt seinen Wagen abstellen, wenn man sich einzelne Parkscheine kauft.

Wer nicht in einen Bewohnerparkausweis investiert, sondern auf angebotene Flächen der Vermieter zurückgreift, zahle laut Stadtverwaltung schon jetzt "teilweise über 100 Euro im Monat".

Jetzt will Koblenz das "Missverhältnis [...] beseitigen".

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"Bei der Ausgestaltung der Preise hat die Stadtverwaltung Koblenz unter anderem eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig gegen die Stadt Freiburg aus dem Juni 2023 berücksichtigt", so die Stadt. Darin wurde ein Stufenmodell für die Preisberechnung je nach Art des Fahrzeugs gekippt. Aus diesem Grund wird in Koblenz jetzt die tatsächlich genutzte Fläche am Straßenrand ermittelt und abgerechnet.

Wessen Bewohnerparkausweis bis 29. Februar ausläuft, hat unterdessen Glück: Diese Fahrer können noch mal zum alten Preis verlängern. Für alle neuen Anträge ab 1. März greift dann der neue Tarif.

Titelfoto: Montage: dpa/Sebastian Gollnow (2)

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