Neue Diesel-Kraftstoffe in den Startlöchern: Was ist B10, XTL und HVO 100?

Berlin - An den deutschen Tankstellen tut sich was! Nicht nur, dass immer mehr Elektroladesäulen aufstellen, auch an den konventionellen Zapfsäulen soll es bald moderner werden. Denn im Frühjahr gehen mit Diesel B10 und XTL zwei neue Kraftstoffe an den Start. Doch was bedeuten diese beliebig scheinenden Abkürzungen und Buchstaben eigentlich und wer darf sie tanken?

An deutschen Tankstellen tut sich was.
An deutschen Tankstellen tut sich was.  © dpa/Sven Hoppe

Hinter der Bezeichnung B10 verbirgt sich nichts anderes als ein konventioneller Diesel-Kraftstoff, dem künftig maximal zehn Prozent Biodiesel beigemischt werden dürfen. Bislang lag die Obergrenze bei sieben Prozent. Eine Änderung, die an die Einführung von Super E10 vor einigen Jahren erinnert, das damals neben dem herkömmlichen E5 neu auf den Markt kam.

Etwas revolutionärer - und auch komplizierter - wird es da bei HVO 100. Bei HVO handelt es sich um die Abkürzung für "Hydrotreated Vegetable Oils", also um Pflanzenöle, die unter Einsatz von Wasserstoff und Energie zu Kraftstoffen umgewandelt werden.

Neu ist, dass diese wohl bald mit einem hundertprozentigen Reinheitsgrad (100) angeboten werden dürfen.

Panne auf der Autobahn? Diese Tipps könnten Leben retten!
Auto Panne auf der Autobahn? Diese Tipps könnten Leben retten!

An den Zapfsäulen zu finden sein wird HVO 100 aber unter dem Namen XTL.

Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich wiederum nichts anderes als eine Gruppe synthetischer Kraftstoffe, bei denen ein beliebig geeigneter Rohstoff (X) zu Diesel-Ersatz verarbeitet wird. Ausgeschrieben heißt es "X to liquid".

Zum Tanken bedarf es einer modellspezifischen Freigabe durch den Autobauer

Autofahrer haben die Qual der Wahl - oder doch nicht?
Autofahrer haben die Qual der Wahl - oder doch nicht?  © dpa/Jonas Walzberg

Doch wer kann die neuen Kraftstoffe eigentlich tanken? "Egal ob Diesel B10 oder XTL-Kraftstoff: Um eine der beiden neuen Spritsorten tanken zu können, sind modellspezifische Freigaben der Hersteller notwendig", weist der ADAC hin.

Bestehen also Zweifel, ob das eigene Auto schon auf die Neuheiten ausgelegt ist, sollte weiterhin zur gewohnten B7-Zapfpistole gegriffen werden.

Titelfoto: dpa/Jonas Walzberg

Mehr zum Thema Auto: