"Lappen"-Tausch: Diese Jahrgänge müssen sich jetzt beeilen!

Berlin - Die Zeit für einen neuen "Lappen" ist reifer denn je: Wer noch einen alten Führerschein besitzt, muss diesen schon sehr bald gegen eine neue Version im Scheckkartenformat umtauschen.

Die Welt im Wechselfieber? Nun, zumindest in Teilen.
Die Welt im Wechselfieber? Nun, zumindest in Teilen.  © DPA

Plastikkarte statt Papier, mit Guilloche-Druck und Europaflagge - dieses Format sollen alle Führerscheine EU-weit bis 2033 haben. Es geht dabei um gewaltige Zahlen, denn etwa 15 Millionen Papierführerscheine sowie rund 28 Millionen Scheckkartenführerscheine müssen in den kommenden Jahren umgetauscht werden.

Die alten "Fahrausweise" müssen jedoch in Wellen erneuert werden, um unnötiges Chaos auf der Führerscheinstelle zu vermeiden.

In Deutschland wird die Reihenfolge, in welcher Autofahrer ihren Führerschein umtauschen müssen, gesetzlich geregelt. Wer wann dran ist, regelt ein zeitlicher Stufenplan mit einer jeweiligen Frist.

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Nachdem in diesem Jahr die Jahrgänge 1959 bis 1964 dran waren, läuft im Januar 2024 die nächste Frist ab. Bis zum 19. Januar müssen sich Motorrad- und Autofahrer, die zwischen 1965 und 1970 geboren wurden, bei ihrer Führerscheinstelle melden. Das teilte unter anderem der ADAC mit.

Der Hintergrund der Umtauschaktion: Führerscheine sollen künftig EU-weit fälschungssicher und einheitlich sein. Außerdem sollen alle Führerscheine in einer Datenbank erfasst werden, um Missbrauch zu vermeiden.

So einfach geht der Führerschein-Tausch!

Zwei Punkte sind für den Stichtag wichtig: das Geburtsjahr der Inhaberinnen und Inhaber und das Ausstellungsdatum des Scheins.
Zwei Punkte sind für den Stichtag wichtig: das Geburtsjahr der Inhaberinnen und Inhaber und das Ausstellungsdatum des Scheins.  © Bildmontage: ADAC/Broschüre: Führerscheinumtausch

Zuständig für den Tausch ist die Führerscheinbehörde des jeweiligen Wohnortes. Einen Termin kann man sich in manchen Städten und Gemeinden online besorgen.

Mitzubringen ist neben einem gültigen Personalausweis oder Reisepass auch der bisherige Führerschein und ein biometrisches Passbild. Die Kosten liegen bei etwa 25 Euro.

Der neue "Lappen" ist dann wieder für 15 Jahre gültig - egal, ob fürs Auto oder Motorrad.

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"Den Umtausch aber nicht auf den letzten Drücker angehen", sagt Herbert Engelmohr vom deutschen Automobilclub. Denn die Wartezeiten dafür könnten an den verschiedenen Standorten durchaus unterschiedlich ausfallen.

Für die Produktion allein nennt die Bundesdruckerei in der Regel eine Dauer von zwei Wochen - auch eine Expressherstellung binnen 48 Stunden ist möglich (Aufpreis rund 8 Euro). Die Bearbeitungszeit der Behörde kommt noch obendrauf. Um sich das Abholen zu sparen, sollte man vor Ort stets klären, ob auch ein Direktversand möglich ist.

Wer die Frist vergisst oder gar ignoriert, muss mit einem Verwarnungsgeld über 10 Euro rechnen. Diejenigen, die nach Ablauf der Frist weiterhin mit einem alten Lkw- oder Busführerschein herumfahren, erwarten deutlich ernstere Konsequenzen.

Gibt es bald den digitalen Führerschein?

Bereits im September 2021 hätte der digitale Führerschein an den Start gehen sollen, doch eine ganze Reihe von Problemen bremste das Vorhaben des damaligen Verkehrsministers Andreas Scheuer (49, CSU). Technische und Sicherheitsfragen konnten nicht gelöst werden.
Bereits im September 2021 hätte der digitale Führerschein an den Start gehen sollen, doch eine ganze Reihe von Problemen bremste das Vorhaben des damaligen Verkehrsministers Andreas Scheuer (49, CSU). Technische und Sicherheitsfragen konnten nicht gelöst werden.  © Christoph Dernbach/dpa

Die EU-Kommission plant bereits seit einiger Zeit das Ende des Führerscheins als Scheckkarte. Autofahrer sollen ihre Fahrerlaubnis dann künftig bei Verkehrskontrollen oder der Autovermietung auf ihrem Handy vorzeigen können.

"In nicht allzu ferner Zukunft wird Ihr Führerschein auf Ihrem Handy oder einem anderen digitalen Gerät gespeichert sein", erklärte die zuständige EU-Kommissarin Adina Valean (55) im März. Damit werde "das kleine Stück Plastik der Vergangenheit angehören".

Die physische Version bleibt jedoch (vorerst) weiterhin verfügbar. Ziel ist es unter anderem, Verwaltungsaufwand zu reduzieren.

Digitale Führerscheine sollen demnach einfacher ersetzt, erneuert oder umgetauscht werden können.

Titelfoto: DPA

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