Förderung von E-Autos endet: Ab sofort gibt's keinen Cent Zuschuss mehr
Berlin - Die Ampel zieht den Stecker: Als Konsequenz aus dem Karlsruher Haushaltsurteil hat Klima-Minister Robert Habeck (54, Grüne) nun auch die Förderung für den Kauf von E-Autos vorzeitig eingestellt. Seit vergangener Nacht gibt's keinen Cent Zuschuss mehr. An der Ad-hoc-Entscheidung hagelt es massiv Kritik.
Eigentlich sollte der staatliche Umweltbonus von bis zu 6000 Euro beim Kauf eines Elektroautos erst Ende 2024 auslaufen - oder vorher, wenn die Mittel aufgebraucht sind.
Zahlreiche Käufer hatten sich auf die Zusage verlassen und fest mit der Kaufprämie gerechnet. Doch jetzt bleiben sie auf den Kosten sitzen.
Branchen-Experten schlagen Alarm und selbst Koalitionspartner SPD kritisiert das kurzfristig angekündigte Aus der Förderung. Viel zu abrupt, "äußerst unglücklich", warnte etwa die SPD-Fraktionsspitze.
"Wir fordern Klimaschutz-Minister Habeck auf, hier einen verlässlicheren Übergang zu organisieren."
Grundsätzlich stehe man aber zum vorzeitigen Auslaufen der Förderung.
ZDK übt Kritik am jähen Förder-Ende von E-Autos
Auch der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) kritisierte das abrupte Förder-Ende scharf.
"Das ist ein unfassbar großer Vertrauensbruch für mehrere Zehntausend Kundinnen und Kunden, die ihre E-Fahrzeuge bestellt haben unter der Voraussetzung, dass die Fördersumme fließt", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig (60).
"Das Mindeste wäre, den Umweltbonus bis zum Jahresende laufen zu lassen und gleichzeitig in Abstimmung mit Ländern und Kommunen dafür zu sorgen, dass bis zum 31. Dezember 2023 Zulassungsstellen geöffnet bleiben, um Zulassungen vornehmen zu können."
Joswig erläuterte weiter: "Wenn wir von durchaus realistischen 60.000 betroffenen Fahrzeugen und jeweils 4 500 Euro Prämie ausgehen, reden wir hier von 270 Millionen Euro, mit denen vor allem die Kundinnen und Kunden belastet werden. Das Ziel, bis 2030 15 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge auf Deutschlands Straße zu bekommen, rückt in noch weitere Ferne."
Auch Deutschlands Auto-Papst, Wirtschaftswissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer (72), reagierte fassungslos. Die Nachfrage und der ohnehin schon schwächelnde Absatz von E-Autos in Deutschland werde weiter zurückgehen, wahrscheinlich sogar drastisch.
Titelfoto: Bildmontage: DPA / Hendrik Schmidt, DPA / Kay Nietfeld