E-Auto-Boom in Deutschland vor dem Aus? Das sagt der Opel-Chef
Eisenach - Die Verunsicherung am Markt für Elektroautos wird die Technologie aus Sicht von Opel-Chef Florian Huettl (47) nicht nachhaltig ausbremsen.
Dass die Bundesregierung die Förderung für Elektroautos Ende Dezember habe auslaufen lassen und es noch keine Nachfolgeregelung gebe, "kann den Weg in die Elektromobilität verlängern", sagte Huettl am Dienstag in Eisenach der Deutschen Presse-Agentur. "Aber es wird ihn nicht aufhalten."
Auch Opel bemerke derzeit eine Kaufzurückhaltung, sagte er weiter. Opel will ab 2028 in Europa nur noch Elektroautos anbieten. Huettl sagte am Dienstag: "Wir halten ganz klar an unserem Plan fest, auch was die Geschwindigkeit betrifft. Wir können das nur zu einem gewissen Grad von der Politik abhängig machen."
Es sei aber sinnvoll, wenn Regierungen eine Hochlaufphase zeitlich begrenzt stimulieren. In Frankreich etwa werde ein Förderprogramm zum E-Auto-Leasing gut genutzt.
Huettl bekräftigte Opels Ziel, in den kommenden Jahren ein Elektroauto für 25.000 Euro anbieten zu wollen. Mit Blick auf den Preisunterschied zwischen Verbrennern und E-Autos sagte er: "Die nächste Generation an batterieelektrischen Plattformen wird uns erlauben, diese Preisparität zu erreichen."
Opel stellte am Dienstag eine vollelektrische Version des SUV Grandland in seinem Werk in Eisenach vor. Die Fertigung eines Autos in Deutschland sei mit Kostenherausforderungen verbunden, sagte Huettl weiter.
Kleinwagen-Produktion in Deutschland laut Opel-Chef Huettl "nicht denkbar"
"Es ist natürlich leichter, in einem höhersegmentigen Auto wie dem Grandland die Kosten zu verkraften. Im Kleinwagensegment ist das aufgrund der Wettbewerbslage schon wesentlich schwieriger."
Die Produktion eines Kleinwagens wie dem Corsa in Deutschland sei "heute nicht denkbar".
Titelfoto: Arne Dedert/dpa