20 Jahre lang verschollen: VW bringt den Raupen-Fuchs zurück!

Hannover - 20 Jahre lang schlummerte ein außergewöhnlicher Bulli-Umbau im Dornröschenschlaf. Das Kettenfahrzeug hat eine bewegte Geschichte erlebt. Doch jetzt verkündeten VW-Ingenieure voller Stolz: Der Raupen-Fuchs ist zurück!

Der Raupen-Fuchs ist zweifellos ein auffälliges Fahrzeug.
Der Raupen-Fuchs ist zweifellos ein auffälliges Fahrzeug.  © Facebook/Volkswagen

Der Raupen-Fuchs galt lange als Mythos, denn nur zwei Exemplare wurden überhaupt gebaut. Das war vor mehr als 60 Jahren. Doch jetzt teilte der Konzern aus Wolfsburg auf Facebook mit, dass zu mindestens ein Raupen-Fuchs wieder auferstanden ist.

Das Fahrzeug hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 1962 als ganz normaler T1 "Bulli" gebaut, ging das Fahrzeug nach Österreich.

Dort hatte der begnadete Ingenieur und Tüftler Kurt Kretzner eine Vision. Denn dem passionierten Skifahrer fiel auf, dass es einen eklatanten Mangel an geländegängigen Fahrzeugen fürs Hochgebirge gab.

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Also beschloss er, etwas zu ändern. Kretzner sagte später: "Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen."

Vier Jahre lang überlegte, tüftelte und experimentierte Kretzner, dann war der Raupen-Fuchs fertig. Der schnöde Bulli - 34 PS, Höchstgeschwindigkeit 85 Km/h, Geländegängigkeit: überschaubar - hatte nun vier Achsen - davon zwei mit Ketten angetrieben und vorne eine lenkbare Doppelachse.

Der Raupen-Fuchs ist ein T1, der Wind und Wetter trotzen kann. Ein Bulli, mit dem man auch im Hochgebirge unterwegs sein kann.

Vier Achsen hat der Bulli: zwei mit Ketten, zwei für die Doppellenkung.
Vier Achsen hat der Bulli: zwei mit Ketten, zwei für die Doppellenkung.  © Facebook/Volkswagen
Der Innenraum wurde mit Kiefer und Buchenholz neugestaltet. Auf Schnickschnack wurde bewusst verzichtet.
Der Innenraum wurde mit Kiefer und Buchenholz neugestaltet. Auf Schnickschnack wurde bewusst verzichtet.  © Facebook/Volkswagen
Die Geländegängigkeit ist ordentlich. Sein Erfinder wollte den Raupen-Fuchs im Gebirge bewegen.
Die Geländegängigkeit ist ordentlich. Sein Erfinder wollte den Raupen-Fuchs im Gebirge bewegen.  © Facebook/Volkswagen

Die Restaurierung dauerte vier Jahre lang

Nach 20 Jahren im Dornröschenschlaf sah der T1 so aus. Die Restaurierung dauerte vier Jahre.
Nach 20 Jahren im Dornröschenschlaf sah der T1 so aus. Die Restaurierung dauerte vier Jahre.  © Facebook/Volkswagen

Leider konnte Kretzner die Serienfertigung nie umsetzten. Nach zwei Exemplaren war Schluss. Dann verschwand der Raupen-Fuchs in der Versenkung. 1985 wurde er zum letzten Mal fahrtüchtig gesehen. Das andere Exemplar gilt als verschollen.

Über Umwege gelangte der außergewöhnliche Bus schließlich 2005 zur Bullikartei, einem Verein von T1-Liebhabern. Es war angedacht, den Raupen-Fuchs zu restaurieren und wieder fahrtüchtig zu machen. Doch der Plan ging nicht auf.

Die Vereinsmitglieder wandten sich schließlich 2018 an Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer, und der Konzern willigte ein. Vier Jahre lang schraubten und restaurierten die VW-Ingenieure an dem einzigartigen Gefährt.

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Jetzt ist der Raupen-Fuchs wieder da. Voll funktionsfähig und mit "einer ungewöhnlich guten Steigfähigkeit", wie es von VW heißt.

Am Samstag soll er dann endlich der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Titelfoto: Montage: Facebook/Volkswagen

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