Achtung, Wild! Wie reagiert man richtig, wenn ein Hirsch vor das Auto springt?

München - Es ist ein Schockmoment für jeden Autofahrer: Plötzlich rennt einem auf der Landstraße ein Reh, ein Wildschwein oder ein anderes Wildtier vor die Motorhaube. Ausweichen? Draufhalten? Was tun?

Die richtige Reh-Aktion: Entgegen unserer Gewohnheit sollte man in solch einer Situation nicht ausweichen. Die Folgen könnten noch dramatischer werden. (Symbolbild)
Die richtige Reh-Aktion: Entgegen unserer Gewohnheit sollte man in solch einer Situation nicht ausweichen. Die Folgen könnten noch dramatischer werden. (Symbolbild)  © 123RF/Eraxion

Dieser Frage hat sich der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V. (ADAC) angenommen. Denn die Gefahr für Wildunfälle wird saisonbedingt in den kommenden Tagen wieder ansteigen, und zwar vor allem ab dann, wenn am kommenden Wochenende die Uhren wieder auf Sommerzeit umgestellt werden.

Dann nämlich fällt ein größerer Anteil des Berufsverkehrs in die morgendliche Dämmerung. "Rehe, Hirsche und Wildschweine verhalten sich zwar wie immer, für sie spielt der Beginn der Sommerzeit keine Rolle", heißt es in einer Mitteilung des Automobil-Clubs. "Da viele Tiere aber dämmerungsaktiv und somit zeitgleich mit dem Berufsverkehr unterwegs sind, lauern hier Gefahren für Mensch und Tier."

Grund für das aktive Verhalten sei vor allem die Futtersuche im Frühjahr. "Viele Wildschweinrotten sind mit ihren Frischlingen unterwegs. Dabei kreuzen sie häufig die Straßen und kommen den Autos in die Quere."

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Das bedeutet: Man braucht erhöhte Aufmerksamkeit. Vor allem in den Bereichen, in denen Wildwechselschilder aufgestellt sind, oder in Waldstücken sollte man besonders vorsichtig und bremsbereit fahren. Die Verkehrszeichen wurden schließlich aus gutem Grund aufgestellt. Besonders Biker sollten noch mehr Vorsicht walten lassen.

Checkliste für Wildunfälle: Was tun, wenn es eng wird - oder wenn es kracht?

Ließ sich ein Unfall nicht vermeiden, heißt es als erstes: Unfallstelle sichern und erst im Anschluss die Polizei alarmieren. (Symbolbild)
Ließ sich ein Unfall nicht vermeiden, heißt es als erstes: Unfallstelle sichern und erst im Anschluss die Polizei alarmieren. (Symbolbild)  © Patrick Seeger/dpa

"Stehen Tiere auf oder neben der Straße, sollten Autofahrer bremsen, hupen und abblenden, damit das Wild flüchten kann", rät der ADAC. "Gefährlich sind überstürzte Ausweichmanöver: Damit riskiert man Unfälle mit dem Gegenverkehr oder den Zusammenprall mit einem Baum."

Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Tipps, wenn plötzlich ein Wildtier auf dem Asphalt auftaucht:

  • In Gefahrenbereichen grundsätzlich Tempo reduzieren und bremsbereit fahren.
  • Steht ein Wildtier neben oder auf der Fahrbahn, kontrolliert abbremsen und das Tier mit Hupen verscheuchen.
  • Licht abblenden. Blicken Tiere in die Scheinwerfer, verlieren sie die Orientierung oder erstarren auf der Fahrbahn.
  • Abstand zum Vordermann! Wenn dieser plötzlich wegen eines Wildwechsels abbremsen muss, braucht man ausreichend Reaktions- und Bremsweg.
  • Nachzügler bedenken. Häufig sind die Tiere in Grüppchen unterwegs.
  • Nicht ausweichen! Lenkrad gut festhalten und eine Vollbremsung hinlegen. Die Unfallfolgen durch Ausweichen können deutlich gravierender sein - und sind häufig nicht von der Versicherung abgedeckt.
  • So dramatisch es klingt: Für Kleintiere wie Hasen oder Katzen nicht bremsen. Fährt der Hintermann auf, kann die Unfallschuld bei einem selbst liegen.
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Sollte es zu einem Unfall kommen, heißt es: Unfallstelle absichern (Warnblickanlage, Warndreieck) und sofort danach die Polizei informieren. Diese alarmiert auch den zuständigen Förster.

Titelfoto: 123RF/Eraxion

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