Diese Kindersitze fürs Auto bieten auch jüngsten Beifahrern guten Schutz

Damit das Baby oder Kleinkind während der Autofahrten sicher mitgenommen werden kann, wird in jedem Fall ein Kindersitz fürs Auto benötigt. Doch welcher Sitz ist für welches Kind geeignet? Alles Wichtige über die verschiedenen Varianten der Auto-Kindersitze und zusätzliche Tipps.

Babys und Kleinkinder müssen während der Autofahrt in speziellen Autositzen gesichert werden.
Babys und Kleinkinder müssen während der Autofahrt in speziellen Autositzen gesichert werden.  © 123RF/lightfieldstudios

Für alle Eltern von Babys und jungen sowie größeren Kindern hat die Sicherheit ihrer Sprösslinge höchste Priorität, das gilt auch im Straßenverkehr. Wer mit einem Kind im Auto unterwegs ist, sollte also keinesfalls den Kindersitz vergessen.

Gemäß Straßenverkehrsordnung dürfen Kinder, die kleiner als 1,50 Meter sind, bis zum 12. Geburtstag nämlich nur in einem Fahrzeug mitfahren, wenn sie auf einem Kindersitz sitzen und mit einem entsprechendem Sicherheitsgurt befestigt sind.

An dieser Stelle fragen sich dann viele Eltern, welcher Kindersitz der richtige für ihr Kind und das Auto ist. Schließlich gibt es heutzutage etliche verschiedene Modelle.

TAG24 möchte diesbezüglich etwas Licht ins Dunkle bringen und einen kleinen Überblick über die Möglichkeiten eines Kindersitzes fürs Auto bieten.

Mehr Tipps und Produktempfehlungen gibt es außerdem auf TAG24 Life.

Infos für Schnellleser:

  • Der Kindersitz sollte entsprechend der aktuellen Größe bzw. dem Gewicht des Kindes; es sollte nicht erst hineinwachsen müssen.
  • Nur bei richtiger Montage des Kindersitzes kann eine optimale Sicherheit während der Fahrt gewährleistet werden. Babyschalen und Reboarder werden beispielsweise entgegen der Fahrtrichtung eingebaut.
  • Beim Kauf eines Kindersitzes sollte auf ein gültiges Prüfsiegel geachtet werden. Derzeit sind Sitze mit der Kennzeichnung UN ECE Reg. 129, UN ECE Reg. 44/03 und UN ECE Reg. 44/04 zugelassen.
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Auto-Kindersitz: Diese Autositze für Kinder & Babys gibt es

Bei der Entscheidung für den richtigen Kindersitz sind sowohl die Größe als auch das Gewicht des Kindes ausschlaggebend. Zu beachten ist dabei, dass das Kind nicht wie beispielsweise bei zu groß gekaufter Kleidung in den Sitz hineinwachsen soll, sondern er muss von Anfang an passen. Nur dann kann eine optimale Sicherheit gewährleistet werden.

Babyschale fürs Auto

Babyschalen werden gern für Neugeborene verwendet.
Babyschalen werden gern für Neugeborene verwendet.  © 123RF/anygrant

Babyschalen sind meist die ersten Sitze, in denen Babys im Auto transportiert werden.

Einstufung

Gruppe 0 und 0+

Zulassung

Sie sind bis zu einem Körpergewicht von 13 Kilogramm zugelassen.

Nutzungsdauer

Spätestens dann, wenn der Kinderkopf den Schalenrand bzw. das Baby etwa 13 Kilogramm an Gewicht erreicht hat, sollte auf ein nächstgrößeres Modell umgestiegen werden - und zwar unabhängig vom Alter.

Fahrtrichtung

Babyschalen werden hauptsächlich rückwärts gerichtet eingesetzt. Einige Modelle können allerdings auch quer zur Fahrtrichtung montiert werden.

Fixierung

Meist sind Babyschalen mit einem integrierten Gurtsystem ausgestattet. Darüber hinaus müssen diese Sitze aber trotzdem mit dem Autogurt oder dem Isofix-System gesichert werden.

Achtung! Wird die Babyschale auf dem Beifahrersitz montiert, muss unbedingt der Airbag deaktiviert sein.

Leichte Babyschale mit großem Zusatzverdeck

Kindersitz fürs Auto: Der Reboarder

Reboarder sind, wie es der Name schon vermuten lässt, rückwärts gerichtete Kindersitze.
Reboarder sind, wie es der Name schon vermuten lässt, rückwärts gerichtete Kindersitze.  © 123rf/sterna

Die sogenannten Reboarder können genutzt werden, wenn das Baby besonders groß oder kräftig ist und bereits aus der Babyschale entwachsen ist, aber noch nicht sicher ohne Hilfe sitzen kann.

Einstufung

Gruppe 0+ und I

Zulassung

Diese Folgesitze sind für Babys und Kleinkinder mit einem Gewicht von bis zu 18 Kilogramm zugelassen.

Nutzungsdauer

Wenn der Kopf des Kindes mit dem Ende der Rückenlehne abschließt bzw. das Körpergewicht von 18 Kilogramm überschritten wird, sollte der Kindersitz gewechselt werden.

Fahrtrichtung

Üblicherweise sind Reboarder rückwärts gerichtete Kindersitze. Mittlerweile gibt es aber einige Modelle, die in beide Fahrtrichtungen, also rückwärts und vorwärts eingesetzt werden können. Wobei bei Kindern, die noch nicht richtig allein sitzen können, die rückwärts gerichtete Nutzung empfohlen wird.

Fixierung

Die Reboarder besitzen ein eigenes Gurtsystem. Zusätzlich müssen sie jedoch über die Isofix-Befestigung oder den Dreipunktgurt des Autos befestigt werden.

Reboarder Kinder-Autositz zum günstigen Preis

Schon gewusst? Rückwärtsgerichtetes Fahren gilt als die sicherere Methode für den Transport von Babys und Kleinkindern. Deshalb empfiehlt der ADAC für alle Kinder mindestens bis zum zweiten Lebensjahr Kindersitze, die entgegen der Fahrtrichtung eingebaut werden.

Der erste Auto-Kindersitz als Folgemodell nach der Babyschale

Auto-Kindersitze lassen sich meist in eine Kippstellung bringen.
Auto-Kindersitze lassen sich meist in eine Kippstellung bringen.  © 123rf/davit85

Auf die Babyschale bzw. den Reboarder folgt einer der klassischen Kindersitze, für die das Kind jedoch bereits dazu in der Lage sein muss, selbstständig zu sitzen.

Einstufung

Gruppe I

Zulassung

Kindersitze dieser Gruppe sind für ein Gewicht des Kindes zwischen 9 und 18 Kilogramm zulässig.

Nutzungsdauer

Auch hier gilt, dass der Autositz spätestens dann zu klein ist, wenn der Kopf des Kindes über die obere Rückenlehne hinausragt oder das zulässige Gewicht überschritten wurde.

Fahrtrichtung

Kindersitze dieser Gruppe werden entweder entgegen oder in Fahrtrichtung montiert.

Fixierung

Diese Autositze besitzen immer noch ein integriertes Gurtsystem, sollten aber zusätzlich mit der Isofix-Befestigung oder dem Autogurt gesichert werden.

Cybex Auto-Kindersitz

Was ist das Isofix-System?

So wird eine genormte, feste Verbindung zwischen dem Fahrzeug und dem Kindersitz bezeichnet, die den sicheren Einbau des Sitzes vereinfacht. In den meisten Fahrzeugen sind Isofix-Halterungen heutzutage vor allem auf den äußeren Sitzen der Rückbank bereits standardmäßig eingebaut und dementsprechend gekennzeichnet.

Angaben hierüber findet man im Handbuch seines Fahrzeugs.

Einfache Kindersitze mit Rückenlehne

Einfache Kindersitze mit Rückenlehne schützen Becken-, Schulter- und Kopfbereich.
Einfache Kindersitze mit Rückenlehne schützen Becken-, Schulter- und Kopfbereich.  © 123rf/kalinovskiy

Bei diesen Kindersitzen handelt es sich im Prinzip um erweiterte Sitzerhöhungen, die über eine Rückenlehne mit Kopfstütze und einer Gurtführung verfügen.

Einstufung

Gruppe II und III

Zulassung

Autokindersitze der Gruppen zwei und drei dürfen für Kinder mit einem Gewicht zwischen 15 und 36 Kilogramm verwendet werden.

Nutzungsdauer

Wenn das Kind aus diesem Sitz herausgewachsen ist, benötigt es normalerweise keinen weiteren Kindersitz. Es sollte jedoch die Altersgrenze von 12 Jahren bzw. die Körpergröße von 1,50 Meter erreicht haben.

Fahrtrichtung

Kindersitze in diesen Gruppen werden in Fahrtrichtung genutzt.

Fixierung

Diese Kindersitze besitzen kein eingebautes Gurtsystem mehr und müssen mit dem Dreipunktgurt des Autos fixiert werden.

Kinderautositz mit mehrfach verstellbarer Rückenlehne

Ein Auto-Kindersitz, der mitwächst

Gruppenübergreifende Kindersitze sind mit zusätzlichen Polsterungen versehen und individuell einstellbar.
Gruppenübergreifende Kindersitze sind mit zusätzlichen Polsterungen versehen und individuell einstellbar.  © 123Rf/epokrovsky

Mitwachsende Kindersitze bilden eine Kombination aus den Gruppen 0, I, II und III. Sie lassen sich beliebig an die Körpergröße des Kindes anpassen.

Einstufung

Gruppenübergreifend (0/I, I/II, II/III, I/II/III)

Zulassung

Je nach Klassifizierung sind die mitwachsenden Kindersitze maximal bis zu dem Körpergewicht des Kindes zugelassen, welches für die jeweils höchste Gruppe angegeben wird.

Nutzungsdauer

Wenn das Höchstgewicht oder der Kinderkopf den oberen Rand der Rückenlehne erreicht hat, wird das nächstfolgende Modell benötigt.

Fahrtrichtung

Autokindersitze der Gruppe 0/I sind rückwärts gerichtet, während die anderen gruppenübergreifenden Sitze meist vorwärts gerichtet eingebaut werden.

Fixierung

Kindersitze für Babys besitzen ein integriertes Gurtsystem. Alle Sitze müssen mit der Isofix-Befestigung oder/und dem Autogurt gesichert werden.

Mitwachsende bzw. gruppenübergreifende Kindersitze eignen sich insbesondere für Familien, die nur wenig mit dem Auto unterwegs sind.

Gerade Vielfahrern wird von vielen Experten von diesen Sitzen abgeraten, da sie für kleine bzw. leichte Kinder über einen langen Zeitraum häufig zu groß und umgekehrt für große bzw. schwere Kinder zu klein sind. Dadurch kann keine optimale Sicherheit gewährleistet werden.

Mitwachsender Kindersitz

Auto-Sitzerhöhung ohne Rückenlehne für größere Kinder

Jede Sitzerhöhung bietet Kindern immer noch besseren Schutz als gar keine.
Jede Sitzerhöhung bietet Kindern immer noch besseren Schutz als gar keine.  © 123rf/daisydaisy

Eine Sitzerhöhung ist vorrangig für ältere und größere Kinder geeignet, die noch unter die Kindersitzpflicht fallen, kann jedoch auch für etwas kleiner geratene Kinder über zwölf Jahren sinnvoll sein und für besseren Schutz sorgen.

Einstufung

Gruppe III

Zulassung

Sitzerhöhungen ohne Rückenlehne dürfen nur für Kinder verwendet werden, die mindestens 1,25 Meter groß sind und 22 Kilogramm auf die Waage bringen.

Nutzungsdauer

Hat das Kind eine Größe von 1,50 Meter erreicht und sein zwölftes Lebensjahr abgeschlossen, muss auf keine Sitzerhöhung mehr zurückgegriffen werden.

Fahrtrichtung

Einfache Sitzerhöhungen müssen allein aufgrund ihrer fehlenden Rückenlehne immer in Fahrtrichtung benutzt werden.

Fixierung

Einfache Sitzerhöhungen werden meist nicht speziell befestigt, sondern nur über den Sicherheitsgurt des jeweiligen Sitzplatzes im Auto.

Sitzerhöhungen gibt es in den Varianten mit und ohne Gurtführung bzw. zusätzliche Schutzfunktionen.

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Kindersitz Auto: Diese Einteilungen und Normen gibt es

Nach derzeitigem Stand dürfen in Europa nur solche Kindersitze in einem Fahrzeug genutzt werden, die ein gültiges Prüfsiegel besitzen. Dabei werden folgende Normen unterschieden: UN ECE Reg. 129, UN ECE Reg. 44/03 und UN ECE Reg. 44/04.

#1: UN ECE Reg. 129 (i-Size)

Hierbei handelt es sich um die aktuellste Norm. Sie bezieht sich auf die Körpergröße des Kindes. Kindersitze und Babyschalen dieser Norm sind für Babys und Kleinkinder bis 15 Monaten allerdings nur in rückwärts gerichteter Form bzw. quer zur Fahrtrichtung zulässig.

Auf allen Autositzen, die mit einer i-Size-Kennzeichnung versehen sind, dürfen diese Kindersitze genutzt werden.

#2: UN ECE Reg. 44

Diese Norm ist bereits älter und richtet sich nach dem Körpergewicht des Kindes. Zur Orientierung werden hier meist auch Altersstufen angegeben.

Es erfolgt eine Unterteilung in folgende fünf Klassen:

  • Klasse 0: bis 10 Kilogramm und etwa 1 Jahr
  • Klasse 0+: bis 13 Kilogramm und etwa 1½ Jahre
  • Klasse I: 9 bis 18 Kilogramm und etwa 1½ bis 4 Jahre
  • Klasse II: 15 bis 25 Kilogramm und bis etwa 7 Jahre
  • Klasse III: 22 bis 36 Kilogramm und etwa 7 bis 12 Jahre

Hinweis: Für die Kindersitze mit der Kennzeichnung UN ECE Reg. 44/03 und UN ECE Reg. 44/04 ist ein Verkaufsverbot ab 1. September 2023 vorgesehen, dürfen darüber hinaus aber trotzdem weiter verwendet werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema findet man auf der Seite des ADAC: >>Kindersitz-Normen<<

Kindersitz im Auto: Worauf gilt es, beim Kauf zu achten?

Kindersitze sind meist kostspielig und sollten daher nicht unüberlegt gekauft werden.

Hier gibt es ein paar Tipps, was vor dem Kauf alles beachtet werden sollte:

  • Bestimmung der aktuellen Körpergröße und des Gewichts des Babys oder Kleinkindes
  • Testergebnisse recherchieren (z. B. bei Stiftung Warentest oder dem ADAC)
  • Empfehlungen des Fahrzeugherstellers in Erfahrung bringen
  • Probieren, ob der Kindersitz ins Auto passt bzw. entsprechend gesichert werden kann
Prinzipiell spricht nichts dagegen, einen gebrauchten Kindersitz zu erwerben, wodurch meist etwas Geld gespart werden kann. Allerdings sollte hier unbedingt überprüft werden, ob der Sitz auch in einwandfreiem Zustand ist. Es dürfen keine Risse, Bruchstellen oder sonstige Beschädigungen vorhanden sein. Außerdem sollte der Kinderautositz eines der aktuell zulässigen Prüfsiegel besitzen.

Fehler bei der Benutzung des Auto-Kindersitzes vermeiden

Eltern sollten immer prüfen, ob der Sicherheitsgurt richtig angelegt ist.
Eltern sollten immer prüfen, ob der Sicherheitsgurt richtig angelegt ist.  © 123rf/herjua

Nur bei ordnungsgemäßer Verwendung des Kindersitzes fürs Auto kann auch eine optimale Sicherheit für das Kind während der Fahrt gewährleistet werden.

Folgende Punkte gilt es daher zu beachten:

  • Sicherheitsgurte immer fest genug anlegen und gegebenenfalls zwischendurch überprüfen.
  • Babyschalen müssen immer entgegen der Fahrtrichtung montiert werden.
  • Bei Befestigung der Babyschale auf dem Beifahrersitz muss der Airbag deaktiviert sein.
  • Auf die richtige Montage des jeweiligen Kindersitzes ist zwingend zu achten.
  • Fehlende Teile und eigenmächtige Veränderungen am Kindersitz sollten unterlassen werden.
  • Der Kindersitz sollte immer passend zur jeweiligen Größe bzw. dem Gewicht des Kindes sein.

Achtung! Wer während der Fahrt mit einem Kind ohne Kindersitz oder gar angeschnallten Sicherheitsgurt von der Polizei erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von mindestens 30 Euro.

Fazit:

Allein zum Schutz des eigenen Nachwuchses sollte dieser während der Autofahrt bestmöglich gesichert sein. Hierfür gibt es verschiedene Modelle von Kindersitzen, die je nach Größe oder Gewicht des Kindes klassifiziert werden.

Einen optimalen Schutz gewährleisten die einzelnen Kindersitze fürs Auto allerdings auch nur dann, wenn sie in einwandfreiem Zustand sind und richtig montiert werden.

Titelfoto: 123RF/lightfieldstudios

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