Nach Stuttgart 21: Wird dies das nächste Finanzdebakel im Ländle?
Stuttgart - Der Steuerzahlerbund fordert ein Ende der Geheimniskrämerei über die Höhe der Kosten für die geplante Sanierung des über 100 Jahre alten Opernhauses in Stuttgart.
Über das Thema werde schon lange diskutiert, sagte Landeschef Eike Möller. "Wir müssen langsam Klarheit haben, in welche Richtung sich die Kosten entwickeln. Notwendig ist vonseiten der Politik bei dem Vorhaben mehr Transparenz über die finanziellen Auswirkungen.
Es sind keine Zahlen zum aktuellen Planungsstand bekannt." Der Steuerzahlerbund sei nicht gegen eine Sanierung.
Eine gemeinsame Projektgesellschaft der Stadt Stuttgart und des Landes soll das Gesamtprojekt planen und umsetzen.
Die Kosten dafür und für die Renovierung wollen sich Land und Stadt teilen. Ob der bisherige Kostenrahmen von über einer Milliarde Euro zu halten ist, wird aber inzwischen stark infrage gestellt. Das Finanzministerium äußerte sich zu den Kosten nicht.
Möller sagte, es werde sich zu Tode geplant. "Es gibt den politischen Willen das Projekt wie geplant durchzuziehen. Wir sollten aber ernsthaft Alternativen prüfen, wenn die Kosten schon in der Planung den bisherigen Rahmen überschreiten."
Das Vorhaben dürfe nicht aus dem Ruder laufen. Bei der historischen Bausubstanz könne es durchaus noch zu Überraschungen kommen.
Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater (WST) soll Mitte November zusammenkommen, um dann unter anderem über die Entwicklungen bei den Planungen zur Sanierung der Oper, den geplanten Bau der Ausweichspielstätte sowie eines Kulissenengebäudes informiert zu werden.
Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa