Ex-DSDS-Kandidat Dominik Münch: Er verlor seinen Sohn

Mannheim - Bekannt wurde Dominik Münch (34) als DSDS-Kandidat, der sich mit Dieter Bohlen anlegte. Was viele nicht wissen: Hinter der Fassade des Rüpels steckt ein ganz sensibler Mensch, der viel durchgemacht hat und nun in einem Song sein Schicksal verarbeitet.

Dominik Münch hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich.
Dominik Münch hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich.  © Prince Gabriel

Es ist das Schlimmste, was sich Eltern vorstellen können. Dominik Münch verliert seinen fünfjährigen Sohn Lenny. Er stirbt an Knochenkrebs.

Für Dominik bricht im Januar 2014 eine Welt zusammen. Nach einer Woche der Trauer fühlt er sich plötzlich komisch. Er bekommt Herzrasen, Schwindel und Angst.

"Es fühlt sich an, als ob jemand mir den Hals zuschnürt und ich kämpfe für jeden Atemzug", beschreibt Dominik Münch eine seiner Panikattacken.

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Inzwischen hat der 34-Jährige täglich Angstzustände. Sein Körper "spielt verrückt". Körperlich ist er gesund, doch in seinen Gedanken hat er Todesangst.

"Jetzt ist es gleich vorbei, ich habe einen Herzinfarkt, Hirnschlag oder einen Schlaganfall", beschreibt er sein Gedankenkarussell. Dabei empfindet Dominik ein taubes Gefühl im Arm, Schwindelgefühle und Herzrasen.

Er wendet sich an einen Arzt, der körperlich keine Krankheit feststellen kann, dann lässt er sich in seine psychosomatische Klinik einweisen.

Das Leben hat es nicht immer gut mit ihm gemeint

Dominks Sohn Lenny, als er noch gesund war.
Dominks Sohn Lenny, als er noch gesund war.  © Dominik Münch

In der Klinik spricht er über seine schwierige Kindheit.

"Ich bekam keine Liebe von meiner Mutter", sagt Dominik. Seit zwei Jahren hat er keinen Kontakt mehr zu ihr. Das Verhältnis zu seinem Vater, bei dem er lebte, seit er fünf Jahre alt war, ist ebenfalls angespannt: "Er war ein Geschäftsmann und hatte keine Zeit für mich", berichtet Dominik mit gesenkter Stimme.

Auch der Sorgerechtsstreit mit seiner Ex und die unregelmäßigen Kontakte, die er zu seinem Sohn hatte, belasteten ihn. "Ich konnte mich von meinem Sohn nicht verabschieden", sagt Dominik, denn als er ihn besuchte, schlief er wegen der starken Schmerzmittel.

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Die Angstzustände beeinträchtigen das Leben enorm. Rausgehen ist für Dominik eine Herausforderung, denn er muss gegen sich und die Angst kämpfen. "Ich habe jeden Tag Todesangst, das kann sich ein gesunder Mensch gar nicht vorstellen".

Mit seiner Freundin Julia (33) hat der gelernte Friseur neue Hoffnung geschöpft. Sie unterstützt ihn, wo sie kann. Zusammen arbeiten sie in einem Kosmetiksalon.

Dominik will für sein Leben kämpfen, er will wieder durchstarten - mit seiner Musik.

In Song "Letzter Brief" verarbeitet er seine Trauer

Domink Münch bei der Aufnahme seines neuen Songs.
Domink Münch bei der Aufnahme seines neuen Songs.  © Prince Gabriel

In seinem neuen Song "Letzter Brief" verarbeitet er nun seine Trauer.

Im Musikvideo sitzt Dominik Münch in Anzug und Hemd an einem Tisch, im Kerzenschein, tränenüberströmt und schreibt seinen letzten Brief an seinen Sohn.

"Papa denkt an dich, Papa kämpft für dich, Papa singt für dich und schreibt unter Tränen diesen letzten Brief" - eine Zeile aus dem Lied, unterlegt ist das emotionale Lied mit einem Instrumental.

Er spricht über die vergangenen Jahre: "Ich hab alles verdrängt, Drogen und Alkohol haben mich von meinem Schmerz abgelenkt, von Klinik zu Klinik, ein Absturz nach dem anderen".

Die Aufnahme des Videos war sehr emotional: "Die Tränen waren echt", sagt Dominik. Doch der Song ist wichtig für ihn: "Ich bin froh und glücklich, dass ich meinem Sohn noch ein paar Sachen sagen konnte."

Nach wenigen Tagen hat der Song bereits knapp 19.000 Aufrufe bei YouTube. Die ersten Reaktionen waren positiv. "Sehr schönes Lied, traurig, aber schöne Worte gefunden. Dein Sohn wäre stolz, nein er ist stolz, diese Worte von seinem Papa zu hören", schreibt ein Fan, ein anderer kommentiert: "Dominik Münch du bist und bleibst unser Star."

Doch für Dominik ist das wichtigste: "Ich will, dass mein Sohn im Himmel stolz auf seinen Papa sein kann."

Seine Panikattacken will er in den Griff bekommen und sich dafür in einer psychosomatischen Klinik in den nächsten Wochen behandeln lassen.

Titelfoto: Prince Gabriel

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