Polizei veröffentlicht Kriminalstatistik: 3300 Opfer von Messer-Attacken!
Stuttgart - Im vergangenen Jahr sind bei Messerangriffen in Baden-Württemberg 19 Menschen tödlich verletzt worden. Insgesamt erfassten die Behörden bei 2727 Messerangriffen mehr als 3300 Opfer, wie die Deutsche Presse-Agentur vor der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 erfuhr.
Die Statistik weist für 2022 erstmals sogenannte Messerangriffe auf. Dazu zählen Taten, "bei denen der Angriff mit einem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt wurde", erklärte Innenminister Thomas Strobl (63, CDU). Fast neun von zehn dieser Fälle (86,8 Prozent) kläre die Polizei auf.
Bislang gab es nur eine Statistik zu Fällen, die im Zusammenhang mit dem "Tatmittel Messer" stehen: Dazu zählen dann auch Fälle, in denen ein Täter ein Messer bei sich hatte, aber dieses nicht direkt eingesetzt hat - also beispielsweise bei einer Schlägerei.
Davon gab es laut der Statistik im vergangenen Jahr 1861 Fälle.
Da die Zahl der Straftaten insgesamt in den Pandemie-Jahren stark zurückging, ist sie mit den Zahlen nun nur schwer vergleichbar.
Messerfreie Zone in Stuttgarter Innenstadt!
Tatsächlich stieg die Zahl der Fälle im Zusammenhang mit Messern um 24,2 Prozent im Vergleich zum Corona-Jahr 2021, laut Ministerium liegt sie aber auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vor-Corona-Jahren.
Seit Oktober 2022 gibt es in Baden-Württemberg die rechtliche Möglichkeit für Kommunen, Waffenverbotszonen einzurichten, wie Strobl erläuterte.
Als erste Kommune im Südwesten führte die Landeshauptstadt Anfang Februar eine solche messerfreie Zone ein. Wer in Stuttgart nun in bestimmten Innenstadtbereichen an Wochenenden ein Messer mit mehr als vier Zentimetern Länge bei sich trägt, muss mit einer Geldbuße rechnen.
Am Donnerstag will Innenminister Strobl gemeinsam mit Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz die Ergebnisse der Polizeilichen Kriminalstatistik und des Sicherheitsberichts 2022 in Stuttgart vorstellen.
Titelfoto: Bildmontage: Silas Stein/dpa, Daniel Bockwoldt/dpa