Polizei und SEK-Razzien nach Angriff auf Daimler-Betriebsrat

Stuttgart - Derzeit durchsuchen Hundert Polizisten und das SEK mehrere Wohnungen und Treffpunkte in Stuttgart und Tübingen der linksautonomen Szene. 

Auch das SEK sei im Einsatz. (Symbolbild)
Auch das SEK sei im Einsatz. (Symbolbild)  © DPA, Thomas Warnack

Das wollen die Stuttgarter Nachrichten erfahren haben. Seit 6 Uhr seien die Beamten im Einsatz und es sollen mindestens acht Durchsuchungen stattfinden. 

Die Durchsuchung stehe laut der Zeitung im Zusammenhang mit dem Angriff auf einen Daimler-Betriebsrat. Er wurde in der Umgebung einer Corona-Demonstration angegriffen und lebensgefährlich verletzt. 

Laut Stuttgarter Zeitung schwebe das 54-jährige Mitglied der umstrittenen Gewerkschaft "Zentrum Automobil" nicht mehr in Lebensgefahr, werde aber bleibende Schäden von der Prügel-Attacke tragen. 

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall.

Update 15.55 Uhr: Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU) bezeichnete die Durchsuchungen als "bedeutenden Schritt zur Aufklärung". Er verurteile brutale Gewalt als Mittel politischer Auseinandersetzung. "Das geht gar nicht", sagte er und fügte hinzu: "Und auch hier gilt: Wir kriegen Euch!"

Update 09.18 Uhr: Die Polizei hat einen 21 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen. Darüber hinaus beschlagnahmten die Ermittler bei den Durchsuchungen Beweismaterial, das ausgewertet wird. Gegen den 21 Jahre alten Deutschen besteht Haftbefehl wegen versuchtem Totschlag.

Update 09.01 Uhr: Die Polizei bestätigt, dass in sieben Städten in Baden-Württemberg am Donnerstagmorgen in Zusammenhang mit Angriffen auf Teilnehmer einer Corona-Demonstration Razzien stattgefunden haben. 

Ein 54-jähriger Mann war damals niedergeschlagen und lebensbedrohlich verletzt worden. Die Durchsuchungen stehen nach Angaben eines Polizeisprechers aus Stuttgart in Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt. Auch seine 38 und 45 Jahre alten Begleiter wurden bei der Attacke damals verletzt.

Insgesamt durchsuchten die Einsatzkräfte neun Objekte in Stuttgart, Karlsruhe, Ludwigsburg, Remseck am Neckar (Kreis Ludwigsburg), Tübingen, Waiblingen und Fellbach (Rems-Murr-Kreis).

Ein politischer Hintergrund der Attacke wurde damals nicht ausgeschlossen. Die Beamten gingen von einem gezielten Angriff aus. Zunächst hatte die Polizei die unbekannten Täter im linksextremen Spektrum vermutet.

Titelfoto: DPA, Thomas Warnack

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