Furcht vor Kriminalität: Hier fühlen sich Stuttgarter besonders unsicher

Stuttgart - Jeder siebte Stuttgarter fühlt sich in seinem Stadtbezirk "ziemlich oder sehr unsicher". Ein Ort sticht heraus.

In der Stuttgarter Innenstadt wurde eine Waffenverbotszone eingerichtet. (Symbolbild)
In der Stuttgarter Innenstadt wurde eine Waffenverbotszone eingerichtet. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Die Stuttgarter Innenstadt hat bei einer Umfrage zum Sicherheitsgefühl im Vergleich zu anderen Stadtteilen schlecht abgeschnitten. Auffällig ist laut Mitteilung dabei, dass sie vor allem bei jenen Befragten einen schlechten Ruf habe, die sich dort selten oder nie aufhielten (24 Prozent).

Bei Menschen, die täglich oder ein paar Mal pro Jahr in der Innenstadt bei Tag unterwegs seien, liege der Anteil nur bei 11 Prozent.

Das Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg und das Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen haben für das sogenannte Sicherheitsaudit Ende vergangenen Jahres 50.000 repräsentativ ausgewählte Stuttgarterinnen und Stuttgarter angeschrieben. Fast 10.000 beantworteten die Fragen.

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14 Prozent der Befragten fühlen sich den Ergebnissen zufolge in ihrem Stadtbezirk "ziemlich oder sehr unsicher". Neben Stuttgart-Mitte sei die Furcht vor Kriminalität auch in Bad Cannstatt und Zuffenhausen besonders hoch.

In Stuttgart-Mitte kam es in den vergangenen Jahren zu Ausschreitungen und Krawallen. (Symbolbild)
In Stuttgart-Mitte kam es in den vergangenen Jahren zu Ausschreitungen und Krawallen. (Symbolbild)  © Christoph Schmidt/dpa

Krisenangst lässt Werte höher ausfallen

Allerdings erklärte Professor Dieter Hermann vom Heidelberger Institut für Kriminologie zur Einordnung: "Durch Krisenangst fielen die zum Jahresende 2023 in Stuttgart erhobenen Werte - zum Beispiel durch den Ukraine-Krieg und den Nahost-Konflikt - etwas höher aus, als es die lokale Lage rechtfertigt."

Nicht Straftaten und Gewalt spielen der Auswertung zufolge die wesentliche Rolle bei dem Entstehen von Furcht. "Vor allem nähren respektloses und rücksichtsloses Verhalten im Alltag die Sorge, dass, wenn die Regeln des sozialen Umgangs miteinander missachtet werden, allmählich ein gesetzloser Raum entsteht", hieß es.

Sich häufende Pöbeleien und Belästigungen im öffentlichen Raum, vermüllte Parks oder auch deutlich behindernd abgestellte Fahrzeuge könnten zu einer grundsätzlichen Verunsicherung führen.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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