Blutige Gewaltserie zweier Gruppen in Stuttgart: Sechs weitere Männer in Haft!
Stuttgart - Seit mehr als zwei Jahren sorgt die blutige Fehde zweier rivalisierender Gruppen im Großraum Stuttgart für Schlagzeilen - nun vermelden die Ermittler einen weiteren Erfolg.
Bei einer Razzia seien die Wohnungen und teilweise auch die Arbeitsplätze von zehn Verdächtigen durchsucht worden, teilten Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt mit. Mindestens einer davon sei einer der Gruppierungen zuzuordnen.
Andere gehören zum näheren Kreis der mutmaßlichen Kriminellen. Sechs Haftbefehle seien bei der Aktion am frühen Montag vollstreckt worden, wie es weiter hieß.
Nach Angaben der Ermittler sollen die acht Männer im Alter zwischen 22 und 31 Jahren und die beiden 20 und 23 Jahre alten Frauen mit Rauschgift in nicht geringer Menge gehandelt haben. Dazu versetzten sie Papier mit synthetischem Cannabis, schmuggelten es in eine Justizvollzugsanstalt und ließen es dort verteilen. "
Um das mit dem Betäubungsmittel getränkte Papier in die JVA bringen zu können, soll dieses teilweise als Verteidigerpost getarnt und in die Haftanstalt verschickt worden sein", teilten Staatsanwaltschaft und LKA mit.
Insgesamt wurden demnach 15 Objekte in Göppingen, Eislingen, Kirchheim unter Teck, Rechberghausen und Stuttgart untersucht. Die Polizei stellte unter anderem das mutmaßlich verwendete Papier, Betäubungsmittel, Messer und einen Schlagstock sowie Mobiltelefone sicher.
In einer Wohnung wurden eine scharfe Schusswaffe und Munition gefunden.
Seit Monaten herrscht Ruhe
In den vergangenen Monaten hat die Zahl der zumeist blutigen Zwischenfälle in der Fehde allerdings auch deutlich abgenommen. Nach einer früheren Einschätzung von LKA-Präsident Andreas Stenger könnte das auch an den Fahndungen und Verhaftungen, an den nach wie vor laufenden Strafprozessen und ersten Urteilen liegen.
Die letzte Tat stammt vom 12. Dezember, damals griffen vier bis sechs Maskierte in Stuttgart einen mutmaßlichen Gegner an und verletzten ihn lebensgefährlich.
Am 11. Januar wurde in Urbach eine Handgranate gefunden. Seitdem sind keine Straftaten mehr der Serie zugeordnet worden.
Titelfoto: --/dpa