Alle sehen Rot: Kreisliga-Spiel endet in wüster Massenschlägerei
Stuttgart - Am Ende flogen nur noch die Fäuste! Eine Kreisliga-Partie im Raum Stuttgart musste am Sonntagmittag abgebrochen werden. Grund war eine handfeste Schlägerei unter Spielern und Zuschauern.
In der Kreisliga ist das fußballerische Niveau nicht selten überschaubar. Laut Polizeiangaben stand in der Partie zwischen der Reserve des 1. SV Fasanenhof gegen den KF Kosova Bernhausen das sportliche Kräftemessen aber ohnehin nicht im Mittelpunkt.
Vielmehr glänzten die Akteure durch Durchsetzungsstärke der etwas anderen Art. Und einige auf und neben dem Spielfeld nahmen die Aggressivität, die häufig in jeder Mannschaftsansprache gepredigt wird, wohl etwas zu wörtlich und so entwickelte sich eine handfeste Massenschlägerei.
Doch was war los in Stuttgart-Fasanenhof - und wie konnte die Situation auf und neben dem Spielfeld so sehr eskalieren?
Die Tumulte begannen kurz vor der Halbzeitpause: Mehrere Dutzend Zuschauer und auch Spieler haben sich offenbar mächtig in die Haare bekommen.
Im Polizeibericht war von einer Massenschlägerei die Rede. Zwei 22 und 28 Jahre alte Kicker mussten sogar zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Sie seien durch Tritte und Schläge verletzt worden.
Roten Karten heizten Stimmung an
Auslöser der überschwappenden Gewalt in dem Kreisliga-B-Spiel der Staffel 4, das gegen 13 Uhr angepfiffen wurde, waren offenbar zwei Rote Karten.
Beide Platzverweise gingen an die gastgebende Mannschaft. Nachdem der Unparteiische einem Akteur aus Fasanenhof in der 38. Minute die zweite Rote Karte gezeigt hatte, eskalierte das Geschehen vollends. Das Auswärtsteam lag zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 in Führung.
Nur Augenblicke später sah sich der Schiedsrichter dazu gezwungen, das außer Kontrolle geratene Match abzubrechen.
In dem Durcheinander auf und neben dem Platz konnte nicht geklärt werden, von wem die Eskalation ausgegangen ist. Dies sei nun unter anderem Gegenstand der Ermittlungen der Kriminalpolizei.
Die gegen 13.45 Uhr im Logauweg im Fasanenhof eintreffenden Polizisten wurden zur Beruhigung der Lage dann nicht mehr gebraucht, da die Streithähne zu diesem Zeitpunkt wieder voneinander abgelassen hatten.
Zeugen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0711 / 8990 5778 in Verbindung zu setzen.
Titelfoto: Patrick Seeger/dpa