Zürich (Schweiz) - Höllische Qualen! Die Schweizer Olympiasiegerin Tanja Frieden (48) plagen gesundheitliche Probleme, sie hat eine wahre Tortur hinter sich. Trotzdem entschied sie sich für die Schmerzen und gegen starke Medikamente.
"Das war die dunkelste Zeit meines Lebens", sagte die ehemalige Snowboarderin über die letzten Wochen und Monate im Interview mit der Tageszeitung Blick.
Heftige Rückenbeschwerden haben den Alltag der 48-Jährigen demnach unerträglich gemacht, an Schlaf war kaum noch zu denken. Die höllischen Schmerzen hätten sich sogar bis in ihre Beine ausgebreitet.
"Es fühlte sich an wie Zahnschmerzen im ganzen Körper", erklärte Frieden. Ende Oktober vergangenen Jahres wurde sie daher in ein Zürcher Krankenhaus eingeliefert, die Ärzte erkannten demzufolge Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls. Doch auf morphinhaltige Arzneimittel verzichtete sie.
Stattdessen startete die Gold-Gewinnerin von 2006 eine Biokinematik-Therapie in Deutschland. "Ich kam heulend und auf allen vieren in die Klinik hinein", beschrieb die langjährige Wintersportlerin den qualvollen Weg dorthin.
Seit Jahren schwören zahlreiche Athleten auf die Behandlung, bei der es laut einem SRF-Bericht um die Mobilisierung der Wirbelsäule zumeist durch maximale Rückwärtsbeugung - also ziemlich extreme Übungen - geht.
Tanja Frieden ist trotzdem dankbar für die Erfahrung
"Nur Medikamente zu nehmen, zu hoffen, dass es besser wird – das bin nicht ich", erläuterte Frieden, die mittlerweile selbst als Energy- und Transformationscoach arbeitet. "Nach einer Woche konnte ich wieder laufen und brauchte bereits viel weniger Medikamente."
Ihrer beanspruchenden Karriere auf der Piste und ihrem schweren Sturz im Januar 2010, bei dem sie sich eine Schulterverletzung sowie beidseitig einen Achillessehnenriss zugezogen hatte, gab sie nur eine Teilschuld an den Rückenschmerzen.
"Zudem machte ich zuletzt zu wenig Sport. Ich saß zu viel", so die gebürtige Thunerin, die dem Ganzen auch etwas Gutes abgewinnen kann: "Trotz der heftigen Schmerzen bin ich dankbar für diese Erfahrung. Denn auch in den tiefsten Tälern können wir wachsen."
Frieden feierte bereits 1997 ihr Weltcup-Debüt und 2006 schließlich ihren größten Erfolg, als sie bei den Olympischen Winterspielen in Turin Gold in der damals zum ersten Mal ausgetragenen Disziplin Snowboardcross gewann. Anschließend wurde sie auch zur Schweizer Sportlerin des Jahres gekürt.