Lake Placid (USA) - "Jaaaaa, Mann", schrie Axel Jungk (34) am gestrigen Freitag gegen 19.45 Uhr deutscher Zeit in die TV-Kameras nach dem Zieleinlauf im amerikanischen Lake Placid. Da hatte der Zschopauer auf der Olympiabahn von 1980 seine dritte WM-Medaille eingefahren.
Nach Silber 2017 und 2020 glänzte diese Bronze - fast wäre es wieder Platz zwei gewesen. Denn nach dem ersten Tag lag der 34-Jährige zwar hinter den Briten Matt Weston (28) und Marcus Wyatt (33), aber im dritten Durchgang konnte Jungk auf Platz zwei vorfahren.
Während der spätere Weltmeister Weston uneinholbar an der Spitze des Feldes thronte, lag Wyatt drei Hundertstel hinterm Sachsen.
Der Brite musste also vorlegen und die Bedingungen waren alles andere als perfekt. Trotzdem lag Wyatt vorn. Was macht Jungk? Der startete nicht mehr so schnell wie noch am ersten Tag und auch die Fuhre war nicht so gut wie in Lauf drei.
Die Folge: 0,03 Sekunden hatte er im Ziel nach vier Läufen Rückstand auf den späteren Zweitplatzierten. Geärgert hat sich der Olympiazweite von Peking nicht. Er schrie seine Freude einfach raus.
Axel Jungk: "Bin extrem erleichtert"
"Ich bin extrem erleichtert. Die letzten Tage waren schon sehr hart für den Kopf. Aber es hat auch Spaß gemacht", so Jungk. "Es ist trotzdem schön, wenn es vorbei ist und man weiß: Es ist geschafft. Nach den zwei, drei Jahren, wo es für mich nicht so gut lief, fühlt es sich wie Gold an. Ich bin sehr, sehr zufrieden."
Zeit zum Feiern mit Freundin Laura und den mitgereisten Fans war nicht. "Schön wär's. Jetzt geht's direkt zur Dopingkontrolle. Danach gilt es, den Schlitten fürs Teamrennen fertig zu machen. Es wird noch ein stressiger Tag - aber ein, oder zwei Bierchen sind schon drin."