Wachablösung im Skispringen: Fliegt dieser Olympiasieger aus dem Weltcup-Kader?

Schweiz - Er holte viermal olympisches Gold, sicherte sich Platz eins im Skisprung-Weltcup, gewann die Skiflug-WM und ist mit 43 Jahren noch immer nicht müde: Simon Ammann gilt als Schweizer Vorzeige-Athlet des Skisprungs. Und steht vor der Wachablösung!

Simon Ammann (43) arbeitet intensiv an seinem perfekten Flug. (Archivbild)
Simon Ammann (43) arbeitet intensiv an seinem perfekten Flug. (Archivbild)  © Daniel Karmann/dpa

Wird die 28. Weltcup-Saison des Simon Ammann seine letzte? Der frühere Schweizer Hoffnungsträger droht in den Ruhestand versetzt zu werden. Und das nicht ganz freiwillig!

Aufgrund fehlender Form musste sich der 43-Jährige im August mit dem drittklassigen Fis Cup begnügen. Dort folgte die nächste Enttäuschung: Ammann platzierte sich außerhalb der Top20.

Er führte Probleme beim Wechsel der Skimarke von Fischer zu Slatnar an, habe sich seitdem verbessert. Auch die Probleme mit der Anlaufposition habe er gelöst. Ob das für einen der vier Startplätze für den Weltcup-Auftakt Ende November reicht?

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Im Gegenzug streben viele Schweizer Talente nach Höherem: Felix Trunz (18) ist auf dem Aufstieg, sprang beim Weltcup im rumänischen Rasnov direkt auf Platz fünf.

Auch Juri Kesseli (19) ist viel zuzutrauen, bei den Schweizer Meisterschaften schnappte er Ammann Bronze weg. Gregor Deschwanden (33) und Kilian Peier (29) sind nach starker Vorsaison ohnehin gesetzt.

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Der langjährige Schweizer Topspringer möchte auch diesen Winter wieder ausgelassen jubeln. (Archivbild)
Der langjährige Schweizer Topspringer möchte auch diesen Winter wieder ausgelassen jubeln. (Archivbild)  © Daniel Karmann/dpa

Der Schweizer Trainer Martin Künzle (44) erklärt im Blick die Ausgangslage: "Springt ein junger Athlet gleich gut wie Simon, fällt die Wahl eher zugunsten des Nachwuchses aus."

Mit anderen Worten: Ammann muss zulegen! Im Vorjahr belegte er einen mäßigen 52. Platz in der Endabrechnung, das letzte Weltcup-Springen in die Top10 datiert aus dem Januar 2021.

"Simon muss die Chance haben, in einen zweiten Durchgang zu springen. Um Erfahrung zu sammeln, nehmen wir einen Athleten in seinem Alter nicht mehr mit."

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Andererseits lässt Künzle ein Türchen offen, hält Wechsel im Weltcup-Team jederzeit für möglich, sollte jemand nicht die Leistungen bringen.

Ammann antwortet artig: "Ich spüre die Konkurrenz durch die Jungen. Einerseits ist es nun schwieriger, sich durchzusetzen, aber andererseits haben wir einen guten Drive-in der ganzen Gruppe, das motiviert."

Ein selbstbestimmtes Karriereende hatte der Routinier und erfolgreichste Schweizer Wintersport-Olympionike aller Zeiten erst im Frühjahr ausgeschlossen.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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