Vierschanzen-Tournee in Gefahr? Bischofshofen kämpft gegen Lawinenfolgen!
Bischofshofen (Österreich) - Es ist das jährliche Highlight des Skisprung-Kalenders: die Vierschanzentournee (28. Dezember 2023 bis 6. Januar 2024) um die Jahreswende herum. Doch in diesem Winter bedroht eine Lawine das Abschlussspringen in Bischofshofen!
Jedes Jahr wird am Dreikönigstag in Bischofshofen der Gesamtsieger der Vierschanzentournee gekrönt - in dieser Saison machen sich die deutschen Skispringer nach starken Leistungen berechtigte Hoffnungen, dass endlich wieder ein DSV-Adler ganz oben auf dem Podest stehen darf.
Doch bisher ist noch nicht klar, ob ein Wettkampf auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen überhaupt stattfinden kann - denn auf der Finalschanze ist aktuell an Springen nicht zu denken!
Die Österreicher kämpfen mit den Folgen einer Lawine auf ihrer Traditionsschanze - Abhang und Auslaufbereich sind zerstört, weil die Schneenetze im oberen Absprunghang gerissen sind und riesige Schneemassen in den Auslauf hinabdonnerten.
"Das ist uns noch nie passiert. Wir hatten viel Schnee, danach regnete es stark. Da dürfte die Last für die Netze zu groß geworden sein", sagte Manfred Schützenhofer, Chef des Skiklubs in Bischofshofen, laut Kronenzeitung.
Am Hang brach eine Schneekante ab, sodass dieser nun frei liegt, stattdessen ist der Auslauf mit bergeweise Schnee zugeschüttet. Die Lawine riss außerdem rund 100 Meter der Banden an den Seiten des Hangs mit - insgesamt belaufe sich der Schaden auf eine sechsstellige Summe.
Bischofshofen will Absage des Dreikönigsspringens um jeden Preis vermeiden
Doch trotz der Zerstörung ist eine Absage des Wettbewerbs am 6. Januar für die Bischofshofener keine Option, die Aufräumarbeiten sollen schon am heutigen Montag beginnen.
Dafür wird im Auslauf mit einem Bagger gearbeitet, der Schneeberg sei nämlich hart wie Beton. Außerdem liefere Klingenthal neue Schneenetze als Ersatz für die gerissenen.
"Wir müssen es einfach schaffen", betonte Schützenhofer.
19 Tage haben die Verantwortlichen noch, um die Schanze wieder auf Vordermann zu bringen, denn am 5. Januar steht die Qualifikation in Bischofshofen an.
Das lässt immerhin noch Spielraum für eine potenzielle Verlegung - aber die Arbeiter werden mit Sicherheit alles geben und Extraschichten einlegen, damit Bischofshofen nicht zum zweiten Mal seit 1956 die Austragung des Abschlussspringens absagen muss.
Titelfoto: Bildmontage: Daniel Karmann/dpa, Screenshot/X/JakubBalcerski