Nach deutschem Tournee-Debakel: Gibt es jetzt personelle Konsequenzen?

Bischofshofen (Österreich) - Die Vierschanzentournee verlief für die deutschen Skispringer extrem enttäuschend, trotz hervorragender Ausgangslage landete mit Pius Paschke (34) nur ein Deutscher in den Top Ten der Gesamtwertung. Gibt es deshalb jetzt eine Trainerdiskussion?

DSV-Sportdirektor Horst Hüttel (56) bezieht Stellung zur Trainerfrage bei den deutschen Skispringern.
DSV-Sportdirektor Horst Hüttel (56) bezieht Stellung zur Trainerfrage bei den deutschen Skispringern.  © Daniel Karmann/dpa

Für DSV-Sportdirektor Horst Hüttel (56) gibt es trotz des schwachen Abschneidens bei der Tournee keinen Grund dafür, über die Rolle von Bundestrainer Stefan Horngacher (55) zu sprechen.

"Die Trainerfrage stellt sich im Moment für uns überhaupt nicht", sagte Hüttel nach dem letzten Springen in Bischofshofen, auch wenn es den Deutschen nicht gelungen war, auch nur einen Podestplatz zu erreichen.

Denn vor der Tournee hätten die Deutschen zahlreiche Erfolge, besonders durch Paschke gefeiert, der fünf Siege in zehn Wettbewerben ersprungen hatte und so mit dem Gelben Trikot des Gesamtweltcup-Führenden in das Prestige-Event gegangen war.

Auch Andi Wellinger (29) holte bereits einen Sieg, Karl Geiger (31) immerhin einen dritten Platz.

"Er hat unser volles Vertrauen", erklärte Hüttel deshalb. "Stefan Horngacher hat einen unbefristeten Vertrag."

Skispringen: Bundestrainer Stefan Horngacher nach schwacher Tournee resigniert

Stefan Horngacher (55) sprach im ZDF über die misslungene Vierschanzentournee.
Stefan Horngacher (55) sprach im ZDF über die misslungene Vierschanzentournee.  © Daniel Karmann/dpa

Der Bundestrainer selbst gab sich nach dem letzten Springen der Tournee resigniert.

"Ein paar Dinge waren okay, aber wir sind aktuell nicht in der Lage, locker genug zu springen, den Sprung schnell zu machen in der Luft, da müssen wir noch ein bisschen arbeiten in der nächsten Zeit, dass wir da wieder nach vorne kommen", sagte der 55-Jährige.

Das schlechte Abschneiden ist für Horngacher vor allem auf die Dynamik nach Misserfolgen zurückzuführen.

"Man geht hierher, man will natürlich ganz vorne mitspringen, dann geht es nicht ganz so leicht von der Hand, wie man das will und dann steigert sich das ein bisschen in Verkrampfung hinein. Ganz normaler Verlauf, das wissen wir schon", erklärte der Österreicher.

Nichtsdestotrotz blickt er positiv in Richtung der restlichen Saison: Bei der Weltmeisterschaft in Trondheim will er mit seinem Team wieder ganz vorne mitspringen.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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