Spurlos verschwunden: Rekord-Skispringer wird vermisst!

Frýdlant v Čechách (Tschechien) - Während der Skisprung-Weltcup am heutigen Samstag seinen (außergewöhnlich frühen) Auftakt im polnischen Wisla feiert, werden die Gedanken vieler Sportler wohl eher in Tschechien sein: Der frühere Skispringer und -flieger Antonín Hájek (35) wird vermisst!

Antonín Hájek (35) war von 2004 bis 2015 im Skisprung-Weltcup aktiv.
Antonín Hájek (35) war von 2004 bis 2015 im Skisprung-Weltcup aktiv.  © dpa/Erwin Scheriau

Wie die Zeitung Blesk am Freitag berichtete, wird der Tscheche seit mehr als einem Monat vermisst! Demnach soll Hájeks Familie sein Verschwinden bereits am 2. Oktober bei der Polizei gemeldet haben.

Polizeisprecherin Adéla Fialová sagte dem Blatt: "Die Suche nach der vermissten Person dauert noch an. Der Mann hat sich seitdem nicht mehr gemeldet." Wo sich der ehemalige Spitzenathlet aktuell aufhalten könnte, wusste seine Familie nicht.

Es hatte allerdings Spekulationen geben, der 35-Jährige habe einen Trainer-Job in Malaysia angenommen. Bestätigt werden konnte dieses Gerücht bislang allerdings nicht. Niemand kann ausschließen, dass dem Ex-Sportler nicht doch etwas Schlimmes zugestoßen ist.

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Hájek hatte sich erst vor Kurzem von seiner Frau scheiden lassen, wie das tschechische Sport-Medium Sport berichtete. Zuvor war gemunkelt worden, dass er ein Verhältnis mit einer Sportlerin der tschechischen Damen-Skispring-Nationalmannschaft begonnen habe.

Antonín Hájek hält immer noch den Landesrekord im Skifliegen

Hájek feierte Anfang 2004 sein Debüt im Skisprung-Weltcup. Im September 2015 war im Alter von nur 28 Jahren schon wieder Schluss - die ganz großen Erfolge wollten einfach nicht kommen.

Wenn es weit ging, dann meistens im Skifliegen. In der Gesamtwertung des Skisprung-Grand-Prix erreichte er 2006 immerhin den 12. Platz.

Außerdem machte er sich in der Disziplin unsterblich: Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft im Jahr 2010 gelang ihm ein 236 Meter weiter Sprung - bis heute flog nie ein anderer Tscheche weiter! Damals war es gar der drittweiteste Sprung aller Zeiten.

Im Skispringen war sein bestes Gesamtweltcup-Ergebnis indes der 23. Platz in der Saison 2009/2010.

Titelfoto: dpa/Erwin Scheriau

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