Betrug auch bei Österreich? Neue brisante Fotos im Skisprung-Skandal aufgetaucht

Oslo (Norwegen) - Inmitten des Betrugsskandals um Norwegens Skispringer taucht plötzlich neues Bildmaterial auf - dieses Mal steht allerdings Österreich im Fokus! Ein polnischer Journalist veröffentlicht Fotos aus dem Aufwärmraum bei der WM in Trondheim - dort ist Fotografieren und Filmen eigentlich nicht erlaubt.

Nach den Betrugsvorwürfen gegen Norwegen tauchte jetzt auch brisantes Bildmaterial zu Österreichs Anzügen auf.  © Hendrik Schmidt/dpa

Die Affäre begann vor rund einer Woche durch die Veröffentlichung eines heimlich aufgenommenen Videos von sport.pl, das zeigt, wie nachts vor dem WM-Großschanzenwettbewerb an den Anzügen der Norweger herumgeschneidert wurde.

Wenige Tage später hat nun derselbe Journalist, ein Skisprung-Experte namens Jakub Balcerski, erneut brisantes Bildmaterial von der WM veröffentlicht, das ihm aus anonymer Quelle zugespielt wurde.

Darauf zu sehen sind Österreichs Skispringer in ihrer Wettkampf-Ausrüstung - allerdings unmittelbar vor einem WM-Springen und heimlich im Aufwärmraum aufgenommen. Das ist gemäß FIS-Regeln dort streng verboten, zudem haben nur wenige Personen überhaupt Zutritt zu dem Bereich.

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Balcerski weist auf drei Auffälligkeiten im österreichischen Material hin: die Größe der Handschuhe, die Steifheit des Anzugmaterials und dass die Schuhe nicht mehr im originalen Zustand des Herstellers seien, sondern dass an ihnen Veränderungen vorgenommen worden seien.

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FIS will weiter gegen Norwegen ermitteln

Marius Lindvik (26) wurde in Trondheim mit einem manipulierten Anzug erwischt und daraufhin vorerst suspendiert.  © Hendrik Schmidt/dpa

Das alles sei noch kein Beweis für Betrug oder Manipulation, betonte Balcerski. Die Bilder könnten aber darauf schließen lassen, dass die österreichischen Anzüge ebenfalls nicht den Vorschriften entsprächen.

Entsprechend wolle man mit der Veröffentlichung erreichen, dass der Materialkontrolleur Christian Kathol ein besonderes Augenmerk auf die Auffälligkeiten im österreichischen Material legt.

Eigentlich habe man sie zuerst der FIS vorgelegt, Generalsekretär Michel Vion habe aber lediglich entgegnet, man solle die Ermittler ihre Arbeit tun lassen.

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Zumindest zwei Maßnahmen ergriff die FIS seit Beginn der Ermittlungen bereits: Zum einen wurden die fünf Norweger, die definitiv am Betrug beteiligt waren, vorläufig suspendiert, zum anderen wurde für die anstehenden Wettkämpfe ein neues System eingeführt, in dem pro Sportler nur ein Anzug zur Verfügung steht, der ihnen erst kurz vor dem Springen ausgehändigt wird.

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