"Schwieriger Charakter": Volle Breitseite gegen ausgebooteten Eisenbichler!

Oberstdorf - Am 28. Dezember startet die Vierschanzentournee, und mit Karl Geiger (30), Andreas Wellinger (28) und Pius Paschke (33) geht Deutschland gleich mit drei Mitfavoriten an den Start. Einer ist jedoch nicht dabei - Markus Eisenbichler (32), der für seine Formkrise nun auch von Sven Hannawald (49) eine volle Breitseite kassiert.

Markus Eisenbichler (32) im Formtief: Der Tournee-Zweite von 2018/19 darf in diesem Jahr nicht einmal im Weltcup ran.
Markus Eisenbichler (32) im Formtief: Der Tournee-Zweite von 2018/19 darf in diesem Jahr nicht einmal im Weltcup ran.  © Daniel Karmann/dpa

Bei den deutschen Skispringern läuft es so gut wie lange nicht, doch Eisenbichler, immerhin sechsmaliger Weltmeister und Olympia-Medaillengewinner, hat daran keinen Anteil. Selbst im zweitklassigen Continental-Cup, in dem er derzeit unterwegs ist, kann er keine guten Resultate einfahren.

Die Konsequenz: seine erste Ausbootung bei der Vierschanzentournee seit der Saison 2012/13 und heftige Kritik von Bundestrainer Stefan Horngacher (54).

Ins gleiche Horn stößt nun auch der letzte deutsche Vierschanzentournee-Sieger und heutige TV-Experte Sven Hannawald!

Stunk im Skispringen: Deutsche Athleten sauer über neue Regel
Skispringen Stunk im Skispringen: Deutsche Athleten sauer über neue Regel

"Ich weiß, dass Markus Eisenbichler ein schwieriger Charakter ist", sagte der frühere Weltklasse-Springer bei der Sportschau. "Eisei" habe zwar für Deutschland schon die Fahne hochgehalten, doch selbst in diesen Phasen habe man gemerkt, dass es schwierig sei, den 32-Jährigen vom richtigen Weg zu überzeugen.

"Weil er immer denkt, nur er selbst ist auf dem richtigen Weg", betonte Hannawald. "Was Stefan Horngacher jetzt auch nach außen lässt, sind Dinge, die schon länger schwer zu tragen waren."

Sven Hannawald über Markus Eisenbichler: Dann wird das Karriereende nah sein!

Sven Hannawald (49) hat über Markus Eisenbichler aktuell nicht viel Positives zu sagen.
Sven Hannawald (49) hat über Markus Eisenbichler aktuell nicht viel Positives zu sagen.  © Angelika Warmuth/dpa

Der Bundestrainer hatte beim letzten Weltcup vor Weihnachten in Engelberg kritisiert, dass Eisenbichler im Sommer trotz gegenteiliger Empfehlungen eine berufliche Weiterbildung durchgezogen habe - zum Unmut des Coaches und auch zum Leidwesen seiner aktuellen Leistungen.

"Für Markus gilt, entweder aufzuwachen oder beim eigenen Weg zu bleiben", stellte Hannawald deshalb fest und malte ein düsteres Zukunftsszenario: "Dann wird aber das Karriereende relativ nah sein."

Er sei negativ überrascht von dem Tournee-Zweiten von 2018/19, schließlich habe dieser im Sommer und Herbst noch gute Leistungen gezeigt. Doch mit Wintereinbruch folgte auch der Einbruch von Markus Eisenbichler.

Skisprung-Topnation wittert Spionage: Auch Deutsche dabei!
Skispringen Skisprung-Topnation wittert Spionage: Auch Deutsche dabei!

"Ich habe auch viele Fragezeichen. Er dreht sich im Kreis und steht sich auf den Füßen", ärgerte sich der 49-Jährige über die Auftritte von "Eisei", der im Continental-Cup bisher nicht einmal eine Top-Ten-Platzierung erreichte.

Deshalb sehe er ihn nun in der Bringschuld: "Die Trainer haben für ihn alles getan. Es ist jetzt an ihm, aufzuwachen."

Eine Gelegenheit hat Eisenbichler noch, zumindest zu einem Auftritt bei der Vierschanzentournee zu kommen: Beim Continental-Cup in Engelberg am 27. und 28. Dezember springen die Athleten der "Zweiten Liga" aus, wer beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen in der Nationalen Gruppe an den Start gehen darf.

Titelfoto: Bildmontage: Daniel Karmann/dpa, Angelika Warmuth/dpa

Mehr zum Thema Skispringen: