Skirennfahrerin Dürr gewinnt ersten Slalom-Weltcup, Sander wird zur WM-Hoffnung
Spindlermühe – Skirennfahrerin Lena Dürr hat den bislang größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert und den Weltcup-Slalom im tschechischen Spindlermühle gewonnen.
Die 31-Jährige schob sich am Sonntag dank eines famosen zweiten Laufs noch an US-Superstar Mikaela Shiffrin vorbei und setzte eine Woche vor der WM ein Ausrufezeichen.
Die Amerikanerin verpasste hingegen ihren 86. Weltcupsieg und damit die legendäre Bestmarke der schwedischen Alpin-Legende Ingemar Stenmark.
Mit ihrem zweiten Platz sicherte sich Shiffrin dennoch vorzeitig den Sieg in der Disziplinenwertung.
Nur sechs Hundertstelsekunden hatte Dürr am Ende Vorsprung auf Shiffrin. Dritte wurde die Kroatin Zrinka Ljutic. Emma Aicher, Jessica Hilzinger und Andrea Filser komplettierten das gute deutsche Gesamtergebnis und sammelten als 14., 21. und 29. Weltcup-Punkte.
Bei den Weltmeisterschaften vom 6. bis 19. Februar gehört Dürr zu den Medaillenkandidatinnen. Auch in Norditalien gab es einen Grund zur (Vor-)Freude.
Sander macht dem Deutschen Skiverband vor der WM Hoffnung
Skirennfahrer Andreas Sander hat dort bei der WM-Generalprobe sein erstes Weltcup-Podest nur knapp verpasst - nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen aber ein Erfolgserlebnis gefeiert.
Der 33 Jahre alte Speed-Spezialist fuhr beim Super-G von Cortina d'Ampezzo auf Rang vier und egalisierte sein bestes Karriereergebnis im Weltcup. Vier Hundertstelsekunden fehlten Sander beim Sieg des Schweizers Marco Odermatt auf Platz drei.
"Heute habe ich endlich wieder den Angriff gefunden. Da musste eine Antwort kommen", sagte der Routinier im ZDF mit Blick auf seinen ernüchternden 22. Platz vom Samstag. 2021 hatte Sander in Cortina WM-Silber in der Abfahrt gewonnen.
Der Gesamtweltcupführende und Vortagessieger Odermatt nahm seinen achten Saisonsieg mit einem ungläubigen Schulterzucken hin. Der Vorsprung auf den Italiener Dominik Paris betrug 0,76 Sekunden, Dritter wurde Daniel Hemetsberger (+1,03) aus Österreich. Odermatts Dauerrivale Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen schied nach einem Fahrfehler aus.
Bei der alpinen Ski-Weltmeisterschaft vom 6. bis 19. Februar gehört der Schweizer zu den großen Favoriten. Die deutsche Herren-Riege startet trotz Sanders positivem Ausreißer mit Außenseiterchancen, ihre Durststrecke ohne Podestplatz setzte sich in Abwesenheit von Thomas Dreßen in Cortina fort.
Josef Ferstl, Vizeweltmeister Romed Baumann und Dominik Schwaiger patzten und landeten auf den Rängen 30, 37 und 39. Simon Jocher schied aus. Das Rennen wurde mitbestimmt von Stürzen und Ausfällen: 21 der 60 Starter kamen nicht ins Ziel.
Titelfoto: VLADIMIR SIMICEK / AFP