Ski-Ass seit Monaten raus: Scheinbar leichte Verletzung führt fast zu Amputation!
St. Gallen (Schweiz) - Das hätte auch ganz anders ausgehen können! Seit März fällt der Schweizer Skicrosser Jonas Lenherr (35) bereits verletzt aus. Was zunächst einfach nach einer Verstauchung aussah, führte beinahe zu einer Amputation seines Fußes!
Bei der Qualifikation für sein Heimrennen in Veysonnaz Mitte März stürzte der Schweizer, womit seine Verletzungsodyssee begann.
"Ich dachte, der Fuß sei verstaucht", erzählte Lenherr dem Blick, auch die Ärzte vor Ort hätten nichts Schlimmes feststellen können.
Doch eine spätere MRT-Untersuchung zeigte: In Wahrheit hatte sich der 35-Jährige das untere Sprunggelenk im linken Fuß gebrochen, musste operiert werden, die Saison war damit vorzeitig beendet.
"Die Diagnose tat weh. Gleichzeitig glaubte ich an eine baldige Rückkehr auf den Schnee", so Lenherr - doch daraus wurde nichts. Die OP verlief zwar eigentlich nach Plan, doch auch nach Monaten sei sein Fuß immer noch angeschwollen gewesen. Er hatte nach wie vor starke Schmerzen und kämpfte zudem mit Gefühlsstörungen im Bein.
Das schoben die Ärzte auf die hervorstehenden Schrauben, doch diese konnten erst Ende November entfernt werden, als der Knochen wieder zusammengewachsen war. Danach wurde es kurzzeitig besser, bis er vor rund eineinhalb Wochen das Training wegen Schmerzen abbrechen musste.
"Abends konnte ich den Fuß nicht mehr belasten. Kein Schmerzmittel half", schilderte der fünfmalige Weltcupsieger das Drama.
Jonas Lenherr verlor nach einer Infektion beinahe seinen Fuß
Er hatte sich eine Infektion eingefangen, musste erneut operiert werden. Danach wurde dann das ganze Ausmaß klar.
"Sie hatten Glück, dass das Gelenk nicht betroffen war, denn so viel Eiter sieht man sonst nur bei Amputationen", teilte ihm der Arzt nach der Operation mit. Hätte Lenherr nicht direkt reagiert, hätte er seinen Fuß womöglich verloren!
"Da rückt der Sport plötzlich ganz weit weg", sagte der 35-Jährige, der aktuell noch auf Krücken geht. Wann er wieder Skier anschnallen kann, ist noch unklar.
Doch er hofft, bis zur Heim-WM in St. Moritz im März wieder fit zu sein und dort vor Schweizer Publikum um die Medaillen kämpfen zu können - ein Jahr, nachdem sein Verletzungsdrama seinen Anfang genommen hatte.
Titelfoto: Sean M. Haffey / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP