Ski-Umzug nach Feuerland: Startet der Weltcup bald in Argentinien?

Ushuaia (Argentinien) - Startet der Ski-Weltcup bald in Feuerland? Seit Jahren sorgt der Renn-Kalender bereits für Diskussionen, es geht vor allem um die großen Strapazen für die Sportler und das Thema Nachhaltigkeit. Eine neue Idee dürfte die Debatte nicht gerade abreißen lassen.

Der Weltcup könnte künftig im Skigebiet um Ushuaia an der Südspitze Argentiniens haltmachen.
Der Weltcup könnte künftig im Skigebiet um Ushuaia an der Südspitze Argentiniens haltmachen.  © Joel Reyero/dpa

Wie die Schweizer Tageszeitung "Blick" berichtet, erwägt der internationale Skiverband FIS, den Saisonauftakt ausgerechnet nach Argentinien zu verlegen.

"Das ist natürlich ein Thema und man muss es sehr gut anschauen. Es hat Potenzial", wird etwa Swiss-Ski-Co-CEO Diego Züger (38) von dem Blatt zitiert.

Hintergrund ist, dass sich zahlreiche Top-Nationen im Sommer ohnehin in Südamerika vorbereiten, insbesondere in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. "Wenn man Synergien nutzen und neue Märkte entwickeln und nutzen kann, sollte man dies prüfen", fügte Züger demnach an.

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Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann (55) wäre ebenfalls nicht abgeneigt: "Wir nennen unser Format Weltcup, und deshalb sollten wir auch in möglichst vielen Erdteilen Weltcuprennen bestreiten", erläuterte der 55-Jährige. Nur so könne der Sport wachsen.

Für die Athleten bedeutet das aber auch immer mehr Reisestress. Schon der anstehende Weltcup im US-amerikanischen Beaver Creek geht inklusive Trip zum nächsten Rennen für viele Starter mit zurückgelegten Kilometern im fünftstelligen Bereich einher.

Saisonstart in Feuerland oder "Super-Ötztal-Auftakt"?

Michelle Gisin (30) kann sich einen Weltcup-Auftakt in Argentinien vorstellen.
Michelle Gisin (30) kann sich einen Weltcup-Auftakt in Argentinien vorstellen.  © JOE KLAMAR / AFP

Zwangsläufig muss der Abstecher nach Feuerland allerdings nicht mehr Strapazen bedeuten. In dieser Saison stieg der Auftakt im österreichischen Sölden, anschließend ging es ins finnische Levi, nur um daraufhin nach Gurgl zurückzukehren - keine 15 Kilometer von Sölden entfernt.

Bei der Organisation herrscht also noch Verbesserungsbedarf, findet auch die Schweizer Skirennfahrerin Michelle Gisin (30): "Die Reise nach Argentinien ist eigentlich verrückt. Aber wenn schon gefühlt fast alle Teams dort sind, könnten Technik-Rennen durchaus Sinn machen."

Eine weitere Alternative könnte der "Super-Ötztal-Auftakt" werden, also ein Saisonstart in Sölden und Gurgl. "Das ist eine Option. Für mich ist jedenfalls klar, dass das Opening bei uns weiter gestärkt werden muss", erklärte der Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden, Jakob Falkner.

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Ganz neu wäre allerdings auch der Umzug nach Südamerika für die Ski-Welt nicht. 1966 fand die WM im chilenischen Portillo statt, bis in die 1980er war Argentinien mit Las Leñas schon mal im Renn-Kalender vertreten.

Titelfoto: Joel Reyero/dpa

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