Sie verlor fast ihr Bein und rettete ein Leben: Speed-Spezialistin hängt Bretter an den Nagel!

Falun (Schweden) - Die schwedische Skirennläuferin Lisa Hörnblad hat die Beine dick und die Nase voll! Nach vielen Verletzungen beendet die Speed-Spezialistin ihre Karriere im Alter von gerade einmal 28 Jahren. Trotzdem hat sie wohl mehr erlebt als viele ihrer Kolleginnen, am Ende schwand aber das Vertrauen in Verband und Körper.

Lisa Hörnblad (28) feierte am 16. Dezember 2017 ihr Weltcup-Debüt, rund sechseinhalb Jahre später hängt sie die Bretter an den Nagel.
Lisa Hörnblad (28) feierte am 16. Dezember 2017 ihr Weltcup-Debüt, rund sechseinhalb Jahre später hängt sie die Bretter an den Nagel.  © Johann GRODER / EXPA / APA / AFP

"Das war's. Traurig verkünde ich, dass ich aufhöre", schrieb die Abfahrt- und Super-G-Expertin zu einem Video-Zusammenschnitt ihrer bewegten Laufbahn.

Für den endgültigen Schritt gebe es dabei mehrere Gründe. Bereits im vergangenen Herbst hatte sich die 28-Jährige im Interview mit SVT Sport über die fehlende Unterstützung aus ihrem Verband beschwert.

Dem fehlt nämlich schlicht das Geld, in der vergangenen Saison war Hörnblad die einzige schwedische Starterin in den Speed-Disziplinen. "Es ist inakzeptabel und unfair, dass es so große Unterschiede gibt", erklärte sie damals. "Es ist super frustrierend für mich, dass die anderen alles und ich im Grunde nichts bekomme."

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Daran habe sich im Verlaufe des Winters nur wenig geändert: "Ich kann nicht so weitermachen wie in der letzten Saison, denn ohne Unterstützung, Trainer und Team ist es unmöglich, gegen die Besten der Welt zu bestehen", begründete sie ihre Entscheidung nun.

"Die letzte Saison war schlecht, also ist das das Richtige für mein Wohlbefinden", so die deutliche Ansage der langjährigen Weltcup-Teilnehmerin.

Lisa Hörnblad gibt ihr Karriereende auf Instagram bekannt

Lisa Hörnblad bangte um ihr Bein und rettete einen deutschen Funktionär

Speed-Star Lisa Hörnblad hat in ihrer Karriere eine Menge durchgemacht.
Speed-Star Lisa Hörnblad hat in ihrer Karriere eine Menge durchgemacht.  © FRANCOIS XAVIER MARIT / AFP

Auch ihr Körper machte ihr daneben immer wieder einen Strich durch die Rechnung: "Natürlich spielt mein Knie auch eine Rolle bei der Entscheidung", so Hörnblad weiter.

Nach vielversprechenden Auftritten seit ihrem Weltcup-Debüt 2017 riss sie sich 2019 erstmals das Kreuzband. Drei Jahre später folgte die Wiederholung gepaart mit vielen weiteren Verletzungen im linken Knie, die sie sogar beinahe das Leben gekostet hätten.

Bei einem kleinen Eingriff zur Säuberung zog sich die Schwedin nämlich eine Blutvergiftung zu und bekam plötzlich hohes Fieber, wie sie nach dem überstandenen Krankenhaus-Horror in den sozialen Netzwerken offenbarte. Sogar eine Bein-Amputation habe zwischenzeitlich im Raum gestanden.

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"Der Ski-Sport hat mich meine Gesundheit gekostet, mir dafür aber unvergessliche Erinnerungen und Freunde fürs Leben beschert", blickte sie jetzt wehmütig zurück.

In einer davon wurde sie sogar zur Lebensretterin. Am 25. Januar 2019 - wenige Monate vor ihrer Verletzungs-Odyssee - sank ein deutscher Funktionär in einer Gondel beim Kandahar-Rennen in Garmisch-Partenkirchen auf einmal mit einem Herzinfarkt zusammen.

Hörnblad und ihre schwedischen Teamkolleginnen Lin Ivarsson (28) und Helena Rapaport (29) waren glücklicherweise vor Ort und leisteten umgehend Erste Hilfe. Das Speed-Ass führte dabei eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch, bis der Rettungshubschrauber eintraf.

Am Ende kam der 60-jährige Mann durch, wie der ORF damals berichtete.

Titelfoto: Johann GRODER / EXPA / APA / AFP

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