Stunk im deutschen Ski-Team! DSV-Star schießt gegen eigenen Trainer

Schladming (Österreich) - Der deutsche Skirennfahrer Linus Straßer (32) verpasste beim Nightrace von Schladming als Vierter nur knapp seinen ersten Podiumsplatz in dieser Saison. Danach haderte er allerdings stark mit seinem eigenen Trainer!

Nach dem ersten Lauf lag Linus Straßer (32) noch auf dem ersten Platz, stürzte dann aber auf Rang vier ab.
Nach dem ersten Lauf lag Linus Straßer (32) noch auf dem ersten Platz, stürzte dann aber auf Rang vier ab.  © Giovanni Auletta/AP/dpa

Im Ski Alpin sind abwechselnd die Trainer der Athleten für die Kurssetzung verantwortlich. Vor Beginn der Saison wird gelost, wer welchen Durchgang in welchem Wettkampf übernimmt.

In gewisser Weise können die Coaches also auf die Vorlieben und Stärken ihrer Schützlinge eingehen, sodass es meist ein Vorteil ist, einen vom eigenen Trainer gesteckten Kurs zu fahren.

Nicht so aber für Straßer beim Slalom am gestrigen Mittwochabend!

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Nach dem ersten Lauf hatte der Vorjahressieger noch in Führung gelegen, dann aber folgte der zweite, von DSV-Trainer Stefan Kogler (43) gesteckte Kurs - und Straßer kam nur als Vierter ins Ziel, verpasste so seinen ersten Podestplatz in dieser Saison.

Ski Alpin: Linus Straßer hadert mit Kurssetzung durch DSV-Trainer

Linus Straßer kam nicht gut mit dem Kurs zurecht, den Stefan Kogler (43) in Schladming gesetzt hatte.
Linus Straßer kam nicht gut mit dem Kurs zurecht, den Stefan Kogler (43) in Schladming gesetzt hatte.  © Marco Trovati/AP/dpa

"Einfach unverständlich", schimpfte der 32-Jährige nach dem Rennen beim BR: "Ich versuche, das Ganze sehr normal zu halten und nix Besonderes zu machen. Das ist immer die Kunst und dann erwarte ich das von meinen Trainern eigentlich auch."

Der von Kogler gesteckte Kurs sei unrhythmisch und drehend gewesen, habe Straßer nicht in die Karten gespielt.

Entsprechend sei es bitter, "wenn du den Vorteil hast und nicht nutzt", so der Technikspezialist und ergänzte im österreichischen Fernsehen: "Das, wo ich den anderen überlegen bin, konnte ich im zweiten Lauf nicht mehr ausspielen."

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Er sah allerdings auch ein: Wenn man der Schnellste sein wolle, müsse man alles fahren können. Und so lautete sein wenn auch frustriertes Fazit: "Sei's drum."

Die nächste Chance auf ein Podest in seiner Paradedisziplin hat Straßer bei der in der kommenden Woche beginnenden Alpinen Ski-WM und könnte sich damit nicht nur sein erstes Saison-Podium, sondern auch seine erste Einzelmedaille bei Weltmeisterschaften schnappen.

Titelfoto: Marco Trovati/AP/dpa

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