Sensation im letzten Rennen! Linus Straßer holt Bronze bei der WM

Saalbach-Hinterglemm - Das ist eine echte Sensation! Nach einer enttäuschenden Ski-Alpin-WM aus deutscher Sicht hat Linus Straßer (32) im letzten Rennen in Saalbach-Hinterglemm Bronze im Slalom geholt.

Linus Straßer (32) sichert sich im letzten Rennen der alpinen Ski-WM überraschend Bronze im Slalom.
Linus Straßer (32) sichert sich im letzten Rennen der alpinen Ski-WM überraschend Bronze im Slalom.  © Jens Büttner/dpa

Dabei profitierte der Deutsche im zweiten Durchgang vom Ausfall des Führenden Clement Noel, der als Letzter auf die Piste ging, aber den Slalom-Kurs nicht bezwingen konnte und ausschied.

Gold sicherte sich der Schweizer Loic Meillard, Silber ging an den Norweger Atle Lie McGrath. Nach dem ersten Durchgang hatte Straßer auf Rang fünf gelegen, holte Timon Haugen noch ein.

"Im Ziel war ich mir nicht sicher, ob das reicht. Es war nicht der Lauf, wo ich in Führung liege und mir sage: 'Wer soll mich da noch schlagen'. Ich dachte, Noel lässt sich das nicht mehr nehmen, aber so hart ist der Slalom - zu meinem Glück", sagte er nach der Siegerehrung im Zielbereich im Interview mit dem ZDF.

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Straßer rettete das deutsche Team damit vor einer großen Blamage, denn es wäre das erste Mal seit 18 Jahren gewesen, dass die DSV-Auswahl bei einer WM keine Medaille holt. Chancen waren einige da, doch vor allem die verpasste Medaille in der Team-Kombination der Damen schmerzte.

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Der Münchner jubelte im Zielhang.
Der Münchner jubelte im Zielhang.  © Jens Büttner/dpa

Gleich nach seinem Medaillengewinn stellte Straßer aber klar: "Ich bin ein halbes Jahr weg von der Familie, das mache ich sicher nicht für den Deutschen Skiverband. Er bietet mir eine super Grundlage, aber ich mache es nicht für sie, sondern für mich", so der Münchner.

Seine Frau und die kleine Tochter erlebten seinen überraschenden Medaillengewinn live vor Ort mit. "Nach der Besichtigung des zweiten Durchgangs hatte ich richtig Hummeln im Arsch. Das war ein Lauf zum richtigen Gas geben und ich hatte richtig Bock darauf, mir die Chance zu geben, dass da etwas entstehen kann", sagte Straßer nach dem Rennen.

Große Emotionen suchte man aber vergeblich, der 32-Jährige erklärte auch, warum: "Die Saison war schwierig und ich habe mir generell angeeignet, weder in die eine, noch in die anderen Richtung extrem zu reagieren. Da lebt es sich als Leistungssportler leichter."

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Für Straßer selbst ist Bronze ein großer Erfolg, dennoch täuscht es über das insgesamt enttäuschende Abschneiden des DSV-Teams nicht hinweg. Mit Emma Aicher (21) hat die Mannschaft aber eine aussichtsreiche Athletin für die Zukunft in ihren Reihen.

Erstmeldung um 14.24, aktualisiert um 14.42 Uhr.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa

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