Schock im deutschen Ski-Team: Speed-Ass fehlt schwer erkrankt auf unbestimmte Zeit
Nürnberg - Schlechte Nachrichten für das deutsche Ski-Alpin-Team! Kurz vor dem Saisonstart in Sölden am kommenden Wochenende teilt Speed-Ass Andreas Sander (35) mit, dass er schwer erkrankt ist und womöglich die gesamte Saison verpassen wird.
Wie Sander bei der offiziellen Einkleidung des Deutschen Skiverbands (DSV) in Nürnberg öffentlich machte, leide er an einer schweren Zellerkrankung.
Bei ihm sei eine mitochondriale Dysfunktion diagnostiziert worden, erzählte der 35-Jährige. Das bedeute, dass die als Energielieferanten der menschlichen Zellen fungierenden Mitochondrien bei ihm nicht richtig arbeiten würden.
Schon in den vergangenen Monaten habe er kaum trainieren können, Anfang dieser Woche dann ein komplettes Sportverbot erteilt bekommen.
"Ich gehe nur spazieren, mehr ist nicht drin", sagte Sander - und selbst dort müsse er sich teilweise hinsetzen, "weil der Körper so müde ist". Außerdem berichtete er von Konzentrationsproblemen.
Zurückzuführen sei die Erkrankung vermutlich auf zahlreiche Infekte, die der Abfahrts-Vizeweltmeister von 2021 in den vergangenen Jahren durchgemacht hatte.
Deutsches Speed-Team muss stark dezimiert in die Saison gehen
Wann er überhaupt wieder Sport machen geschweige denn auf Wettkampf-Niveau Ski fahren kann, ist noch völlig unklar, einen Start bei der ersten Weltcup-Abfahrt im US-amerikanischen Beaver Creek am 6. Dezember schloss der gebürtige Schwelmer aber bereits aus.
Ein Karriereende will Sander aber noch nicht in Betracht ziehen: "Wenn es wieder geht, bin ich mir sicher, dass ich noch ein paar erfolgreiche Jahre vor mir habe."
Durch den Ausfall von Sander muss das deutsche Speed-Team eine erhebliche Schwächung hinnehmen - mit Routinier Romed Baumann (38) und dem vergleichsweise unerfahrenen Jacob Schramm (25) bleiben aktuell nur noch zwei Fahrer übrig, die die deutsche Fahne hochhalten sollen.
Im vergangenen Winter waren mit Josef Ferstl (35) und Thomas Dreßen (30) zwei Kitzbühel-Sieger zurückgetreten, außerdem erlitt Simon Jocher (28) im August einen Bandscheibenvorfall und habe in den vergangenen Monaten viel Training verpasst, wie Cheftrainer Christian Schwaiger bekannt gab.
Titelfoto: Stian Lysberg Solum/NTB/dpa