"Nestbeschmutzer": Teamkollege droht Klimaschützer-Skistar Schläge an!

Innsbruck (Österreich) - Schmelzende Gletscher, fehlender Schnee, Klimaaktivisten: Der Klimawandel beschäftigt auch den alpinen Skisport. Ein Rennfahrer, der sich aktiv für den Klimaschutz einsetzt, ist ÖSV-Ass Julian Schütter (25). Doch weil er mit seinen Maßnahmen wohl manchmal zu weit geht, stößt er bei seinen Teamkollegen nicht nur auf Gegenliebe!

Julian Schütter (25) solidarisiert sich mit den Klimaaktivisten der Letzten Generation - auch wenn diese unter anderem Ski-Weltcups stören.
Julian Schütter (25) solidarisiert sich mit den Klimaaktivisten der Letzten Generation - auch wenn diese unter anderem Ski-Weltcups stören.  © JOE KLAMAR / AFP

Gerade erst störten Klimaaktivisten der "Letzten Generation" den Weltcup-Slalom in Gurgl, doch der österreichische Speed-Spezialist hat Verständnis für die Aktion.

Er verstehe die Wut, erklärte der 25-Jährige auf Instagram, solidarisiere sich aber mit der Bewegung.

Er sei ebenfalls wütend, doch nicht auf die verzweifelten Aktivisten, sondern auf die Politik, deren Job es wäre, Maßnahmen zu ergreifen, um einen lebenswerten Planeten zu erhalten - und damit auch den Skisport.

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Schon seit vielen Jahren engagiert sich Schütter selbst für den Klimaschutz, reist mit dem Zug zu Wettkämpfen an anstatt zu fliegen, setzt sich für Nachhaltigkeit im Skisport an - doch für seine Teamkollegen beim Österreichischen Skiverband (ÖSV) ist er damit nicht unbedingt ein Vorbild!

Wie Blick berichtet, werde der 25-Jährige im Team hinter vorgehaltener Hand als "Nestbeschmutzer" bezeichnet.

Auch, weil der vegan lebende Schütter seinen fleischessenden Ski-Kollegen den Fleischkonsum ausreden wollte, gab es in der Vergangenheit Querelen in der ÖSV-Mannschaft.

Ein Abfahr-Spezialist der Österreicher sei laut Blick sogar mit den Worten "Wenn mir der Schütter noch einmal meinen Fleischkonsum madigmachen sollte, werde ich ihm eine reinhauen" zur Team-Leitung gegangen!

Julian Schütter zwischen Klimaschutz und Skifahren

Engagiert sich neben der Piste stark für den Klimaschutz: ÖSV-Skifahrer Julian Schütter (25).
Engagiert sich neben der Piste stark für den Klimaschutz: ÖSV-Skifahrer Julian Schütter (25).  © Michael Kappeler/dpa

Und auch bei seinen Trainern machte er sich mit seinen Klimaschutz-Ambitionen nicht nur Freunde: Im vergangenen Winter riss sich der Österreicher das Kreuzband, legte den Fokus aber offenbar nicht nur auf seine Genesung.

"Anstatt eine seriöse Reha zu machen, hat er das Thema Klimaschutz in meinen Augen zu stark forciert", kritisierte ÖSV-Speedtrainer Sepp Brunner den 25-Jährigen.

"Meines Wissens ist er für einen Vortrag über den Umweltschutz viermal nach Paris gefahren. So hat er mindestens einen Monat Zeit verloren, welche für seine Zukunft als Skirennfahrer so wichtig gewesen wäre."

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Und so muss Schütter in dieser Saison, wenn er auf die Piste zurückkehrt, wohl zeigen, dass auch das Skifahren für ihn auf der Prioritätenliste weit oben steht.

Sonst, so Brunner, habe er "wenig Argumente für seinen Verbleib im ÖSV-Kader".

Zumindest einen Kompromiss ging Schütter dafür bisher wohl ein: Um sein Comeback bei den Rennen im US-amerikanischen Beaver Creek feiern zu können, stieg der Klimaschutz-Skifahrer ins Flugzeug.

Titelfoto: JOE KLAMAR / AFP

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