Mitten in der Saison: Ski-Ass tritt wegen Horrorsturz von Konkurrentin zurück!
Schweiz - Von außen betrachtet kommt es völlig überraschend: Die Schweizer Speed-Spezialistin Juliana Suter macht mit gerade einmal 25 Jahren Schluss mit dem Profisport, und das mitten in der Ski-Alpin-Saison! Auslöser für die Entscheidung war der schwere Sturz ihrer Konkurrentin Stefanie Fleckenstein (26) am vergangenen Samstag.
"Das war's dann wohl! Ich ziehe mich als Profisportler aus dem Skirennsport zurück, bin stolz auf das, was ich erreicht habe und freue mich auf die Zukunft", verkündete Suter auf Instagram und bedankte sich allen Unterstützern, Freunden und Familie.
Am vergangenen Wochenende war die Junioren-Weltmeisterin von 2019 noch beim Super-G in Val-d'Isère angetreten und auf Platz 26 ins Ziel gekommen, nur wenige Tage später war Schluss mit der Karriere - was war passiert?
Im Blick erklärte die 25-Jährige, dass sie ihre Entscheidung nicht, wie von außen zunächst zu vermuten war, vorschnell und plötzlich getroffen habe: "Ich habe mir schon länger überlegt, ob mir der Skirennsport noch Spaß macht."
Der Tropfen, der das Fass dann zum Überlaufen brachte, war der schlimme Sturz von Stefanie Fleckenstein aus Kanada bei der Abfahrt am Samstag, bei dem diese sich das Schienbein brach.
Suter war gerade dabei, sich auf ihren eigenen Start vorzubereiten, als das Rennen wegen Fleckensteins Sturz unterbrochen wurde. "Ich habe die Ski ausgezogen, die Schnallen aufgemacht und mich zurückgezogen. Da fingen die Gedanken an zu drehen. Irgendwann wusste ich: 'Ich will es nicht mehr.'"
Die Schweizerin verzichtete auf den Start in der Abfahrt. Sie trat zwar am nächsten Tag noch einmal im Super-G an, doch das sollte ihr letztes Weltcup-Rennen gewesen sein: "Ich wollte einen Abschluss haben, einfach noch einmal fahren. Im Ziel war mir dann endgültig klar, dass es vorbei ist."
Juliana Suter hat schon einen Plan für die Zukunft
Schon 2021 war es zu einer ähnlichen Situation gekommen: Suter hatte sich vor einem Rennen nicht wohlgefühlt, war aber dennoch an den Start gegangen und riss sich bei einem Sturz prompt das Kreuzband.
"Danach habe ich mir geschworen, dass ich in Zukunft nicht mehr den gleichen Fehler machen würde. Darum bin ich in Val-d'Isère auch nicht gestartet", schilderte die 25-Jährige ihre Gefühlswelt.
Vor fast drei Jahren habe sie sich noch nicht getraut, auf den Start zu verzichten, schließlich sei es "im Skizirkus generell nicht sehr akzeptiert, wenn man seine Gefühle und Schwächen offen kommuniziert".
Nun folgt also der Rücktritt - doch um ihre Zukunft muss sich Suter keine Sorgen machen. In den vergangenen fünf Jahren absolvierte sie parallel zum Profisportler-Dasein eine Ausbildung zur Lehrerin und betonte: "Ich freue mich riesig darauf."
Titelfoto: Bildmontage: Marco Trovati/AP/dpa, Giovanni Auletta/AP/dpa