Brasilien - Sein Rücktritt kurz vor Beginn der laufenden Saison schockte die Ski-Alpin-Welt: Mit gerade einmal 23 Jahren gab der amtierende Slalom-Weltcup-Gewinner Lucas Braathen (23) seinen Abschied bekannt. Doch der war offenbar nur von kurzer Dauer: Der Norweger will auf die Piste zurückkehren - aber für Brasilien!

Ein Streit mit dem norwegischen Ski-Verband darüber, für wen er modeln durfte und was mit seinen Bildrechten passierte, sorgte vor wenigen Monaten dafür, dass Lucas Braathen die Freude am Skifahren verlor.

Folgerichtig verkündete er seinen Rücktritt - doch so ganz ließ der Alpinsport ihn nicht los. Schon länger rankten sich Gerüchte um ein Comeback von Braathen. Und tatsächlich: Der 23-Jährige wird in den Weltcup-Zirkus zurückkehren!

Der Zoff mit dem norwegischen Verband hat Braathen aber nicht hinter sich gelassen. Weil er durch seine brasilianische Mutter Alessandra Pinheiro die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, startet der Ski-Rennfahrer in Zukunft für Brasilien anstatt Norwegen.

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"Ich fühle Freude und Liebe. Ich bin begeistert, die Brasilianer in einer neuen Sportart zu vertreten. Das ist eine große Sache für mich", sagte der Rückkehrer in einem Interview mit dem brasilianischen Sender Globo.

"Ich bin mit der Liebe zum Sport aufgewachsen, habe mit meinen Cousins und Freunden auf den Straßen von São Paulo Fußball gespielt. Jetzt ist für mich der richtige Zeitpunkt."

Auch in seiner zwischenzeitlichen Pause vom Skizirkus wurde dem 23-Jährigen nicht langweilig: Braathen feierte eine nicht ganz ernst gemeinte "Hochzeit" mit Felix Neureuther (39) und schlug den Weg auf den Laufsteg ein.

Doch diese kurzen Ablenkungen scheinen dem Slalom-Spezialisten nicht mehr genug zu sein, stattdessen will der 23-Jährige ab der kommenden Saison wieder in den Kampf um die Kristallkugeln eingreifen.

Zusammen mit seinen alten Teamkollegen wird er aber nicht mehr trainieren: Atle Lie McGrath (23), einer von Braathens größten internen Konkurrenten im Slalom, schloss das beim NRK kategorisch aus, auch wenn er sich darüber freue, seinen Freund wieder im Weltcup-Zirkus zu sehen.

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Ob Braathen ohne das Know-how der Norweger an seine Erfolge von vor seiner Pause anknüpfen kann, ist ungewiss. Doch die Freude über seine Rückkehr auf die Piste dürfte so oder so überwiegen.