Kritik an Ski-Alpin-Farce wird lauter: Rennen Nr. 7 von 9 abgesagt!

Val-d'Isère (Frankreich) - Das gibts doch gar nicht! Die aktuelle Ski-Alpin-Saison steht unter keinem guten Stern: Schon wieder müssen mehrere Rennen abgesagt werden. Inzwischen wird immer mehr Kritik laut.

Schon wieder wurden mehrere Ski-Alpin-Rennen abgesagt. Dieses Mal traf es Männer und Frauen.
Schon wieder wurden mehrere Ski-Alpin-Rennen abgesagt. Dieses Mal traf es Männer und Frauen.  © Pier Marco Tacca/AP/dpa

Im Weltcup der alpinen Skifahrer hätten zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich bereits neun Saisonrennen gefahren werden sollen. Die tatsächliche Bilanz: Zweimal konnten sich die Rennfahrer tatsächlich den Berg herunterstürzen, ganze siebenmal mussten die Männer ihre Skier im Schrank lassen.

Immerhin ein wenig besser sieht die Bilanz bei den Frauen aus, neun von zwölf Rennen konnten tatsächlich stattfinden. Das bedeutet aber auch: Jeder vierte Wettbewerb wurde abgesagt.

So gerade erst geschehen im französischen Val-d'Isère und im schweizerischen St. Moritz: Während am Sonntag bei den Männern in Frankreich ein Slalom wegen schlechter Pistenbedingungen nach Regen und Schneefall im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel, wurde bei den Frauen ein Super-G gestrichen.

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Insbesondere die schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G sind betroffen: Bei den Männern konnte bisher noch kein einziges Speed-Rennen stattfinden, bei den Frauen immerhin zwei.

Das ist gerade im Hinblick auf den Gesamtweltcup problematisch, schließlich werden nicht alle Wettkämpfe nachgeholt. Die Technik-Spezialisten sind so eindeutig im Vorteil.

Und auch, wenn er selbst auf die Technik-Disziplinen Slalom und Riesenslalom spezialisiert ist, hat Norwegens Superstar Henrik Kristoffersen (29) langsam die Nase voll von den ständigen Absagen.

Henrik Kristoffersen sieht die Schuld für die Absage auch beim Veranstalter

Ski-Alpin-Ass Henrik Kristoffersen (29) sieht die Verantwortung für die neueste Absage nicht nur beim Wetter.
Ski-Alpin-Ass Henrik Kristoffersen (29) sieht die Verantwortung für die neueste Absage nicht nur beim Wetter.  © Marco Trovati/AP

"Natürlich war die Wetterlage gestern nicht einfach. Aber es sieht so aus, als wäre es ein Fehler gewesen, mit der Maschine reinzugehen. Für mich ist das ein bisschen seltsam", schimpfte der zweifache Weltmeister bei Eurosport.

Und machte klar: Diese Absage wäre vermeidbar gewesen! Denn in den Trainingswochen seien die Bedingungen auf der Strecke perfekt gewesen.

"Für mich ist es deshalb etwas seltsam, dass man es beim Weltcup mit dieser Anzahl an Arbeitskräften nicht besser machen kann", sagte der 29-Jährige: "Es war nicht die beste Entscheidung, die nachts getroffen wurde."

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DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier (62) stieß ins gleiche Horn und erklärte auch gleich, was Kristoffersen mit "mit der Maschine reingehen" meinte.

"Ich war auf einer Versammlung der Cheftrainer, die moniert haben, dass man nicht vorsichtig genug mit der Oberfläche umgegangen ist. Eigentlich hätte man die Piste mit der Hand freischaufeln müssen, dann hätte man die Oberfläche nicht zerstört", sagte der deutsche Funktionär.

Doch die Entscheidung sei zugunsten von Maschinen anstatt von Handarbeit gefallen und so die Piste durchbrochen worden, sodass sie nicht mehr renntauglich war.

Bleibt zu hoffen, dass bei den nächsten Rennen alles glattgeht - das PR-Desaster für den Skisport ist schließlich schon nach rund sechs Wochen des Winters perfekt.

Titelfoto: Pier Marco Tacca/AP/dpa

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