"Fehl am Platz": Schmeißt Ski-Alpin-Superstar schon nach vier Wochen wieder hin?
Gurgl (Österreich) - Er war komplett bedient! Ski-Alpin-Superstar Marcel Hirscher (35) feierte in diesem Winter nach fünf Jahren Pause sein Comeback im Weltcup - doch das verläuft nicht wie geplant. In Gurgl musste er im ersten Durchgang die Segel streichen und meldete danach große Zweifel an.
Schon nach 23 Sekunden war Hirschers Rückkehr nach Gurgl wieder beendet: Der einstige Dominator des Ski Alpin (gleich achtmal in Folge gewann er den Gesamtweltcup) geriet im Slalom am heutigen Sonntag früh ins Straucheln und schied aus.
Damit setzt er seinen Negativ-Lauf, der mit dem Verpassen des zweiten Durchgangs beim Slalom in Levi begonnen hatte, fort und zeigte sich im Anschluss frustriert.
"Ich bin sauer, das ist eine Fortsetzung von Levi. So bin ich ein bisschen fehl am Platz – das macht nicht Spaß", schimpfte Hirscher, der ausgerechnet in der Disziplin zu kämpfen hat, in der er die meisten seiner Weltcup-Siege und -Podien einfuhr.
Dabei machten ihm besonders Materialprobleme das Leben schwer, mit denen er vorab nicht gerechnet hätte: "Das ist eine Erfahrung. Ich habe das selten erlebt, dass ich so daneben bin."
Marcel Hirscher scheiterte bei zwei Rennen hintereinander im ersten Durchgang
Dabei war seine Comeback-Reise eigentlich sehr vielversprechend gestartet: Gleich zum Weltcup-Auftakt in Sölden erreichte Hirscher auf Anhieb den zweiten Durchgang im Riesenslalom, holte auf Platz 23 Weltcuppunkte.
Doch seitdem will es nicht laufen beim 35-Jährigen, der sogar einen erneuten Rücktritt nicht auszuschließen scheint!
"Kann auch sein. Darüber habe ich gestern auch schon nachgedacht", antwortete der Österreicher nämlich laut Blick auf die Frage "Aufgeben tut man nur einen Brief – aber nicht das Projekt, oder?", die er nach dem Rennen gestellt bekam. Man müsse schauen, wie es sich entwickle.
Ganz konkret dürften seine Pläne nicht sein, denn Hirscher gab an, in den kommenden Wochen am Material tüfteln zu wollen. Und ohnehin wäre es wohl ein wenig übereilt, nach gerade einmal vier Wochen und drei Rennen, von denen er in einem die Punkte erreichte, gleich wieder zurückzutreten.
Doch dass der Gedanke zumindest in seinem Kopf herumspukt, dürfte Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker sein, die ihm vorwerfen, nur aus PR-Gründen wieder im Weltcup anzutreten.
Titelfoto: Expa/Johann Groder/APA/dpa