Deutsche Ski-Ikone geht nach Horror-Stürzen auf Frauen los: "Waren überfordert!"

Cortina d'Ampezzo (Italien) - In den vergangenen Tagen rissen die Nachrichten über die einzelnen Horror-Diagnosen der schweren Stürze im Ski-Alpin-Zirkus nicht ab. Beim Weltcup in Cortina d'Ampezzo hatte es zahlreiche Unfälle auf der Piste gegeben.

Die deutsche Ski-Legende Markus Wasmeier (60) sieht die Schuld der Stürze bei den Frauen selbst.
Die deutsche Ski-Legende Markus Wasmeier (60) sieht die Schuld der Stürze bei den Frauen selbst.  © Sven Hoppe/dpa

Dabei rückten die Veranstalter in den Fokus, die Rede von schwer fahrbaren Strecken war die Rede, die die Gesundheit der Sportlerinnen gefährden.

Die deutsche Ski-Legende Markus Wasmeier (60) sieht das allerdings komplett anders. "Vielleicht waren die Damen auf dieser Strecke etwas überfordert, denn eigentlich passte alles - die Piste war top, der Kurs auch, die Sicht war in Ordnung", sagt der Olympiasieger von 1994 im Interview mit Sport1.

Dass in den ersten drei Rennen in Italien gleich 35 Frauen nicht ins Ziel kamen, erklärt er sich so: "Wenn ich mir die Fehler aus Cortina anschaue, dann waren das alles extreme Fahr- und Linienfehler. Das hat mich ein bisschen verwundert", so der Deutsche.

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Auch die Freundin vom aktuell schwer verletzten Star Aleksander Aamodt Kilde (31) blieb nicht verschont. "Das sind Fehler, die Leuten wie Mikaela Shiffrin doch gar nicht hätten passieren dürfen", meint Wasmeier weiter.

Auch die US-Amerikanerin musste nach einem Sturz mit dem Helikopter abtransportiert werden. Die schlimmsten Befürchtungen eines Kreuzbandrisses bestätigten sich allerdings nicht. Sie erlitt eine Außenband-Dehnung im linken Knie.

Markus Wasmeier sieht die Athleten in der Verantwortung: "Jeder kennt das Risiko"

Auch die Italienerin Federica Brignone (33) erwischte es in Cortina mit einem Sturz.
Auch die Italienerin Federica Brignone (33) erwischte es in Cortina mit einem Sturz.  © Giovanni Zenoni/AP

Aufgrund der vielen Stürze und den damit einhergehenden Verletzungen wird aktuell viel über einen zu voll gepackten Rennkalender und zu schwierige Strecken diskutiert.

Doch auch diesen Ansatz kann Wasmeier nicht im Geringsten verstehen. Alle hätten Zeit gehabt, sich auf "drei Monate Wettkämpfe" vorzubereiten. Laut ihm haben das aber nicht alle getan. "Diejenigen, die momentan die Unfittesten und auch nicht Schnellsten sind, brauchen viel mehr Kraft. Da wird es natürlich anstrebend", sieht der 60-Jährige die Probleme an anderer Stelle.

Er kann die ganze Aufregung um die Gefährlichkeit und angebliche Überlastung überhaupt nicht nachvollziehen. Schließlich fahre jeder die Strecken freiwillig und ohne Druck. "Das Risiko kennen alle, das war schon zu meiner Zeit so", macht Wasmeier klar.

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Zumindest Spitzenfahrerin Lara Gut-Berahmi (32) widerspricht dem ganz entschlossen. Heutzutage würden von Athleten im Rampenlicht ganz andere Dinge erwartet. "Vor zehn Jahren haben wir noch über Skifahren gesprochen. Jetzt musst Du ständig einen Instagram-Post machen, für drei Sponsoren zur Verfügung stehen und dazwischen mit einigen noch Ski fahren gehen", hält sie mit einer Aussage bei Eurosport dagegen.

Das letzte Wort in diesem Thema ist mit Sicherheit noch nicht gesprochen.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa, Giovanni Zenoni/AP

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