Ausrichter muss nochmal Hand anlegen: Ski-Weltverband verbietet zweideutigen Weltcup-Slogan!
Garmisch-Partenkirchen - Harmlose Liebeserklärung oder geschmackloser Tabubruch? Zum anstehenden Ski-Weltcup in Garmisch-Partenkirchen wollten die Veranstalter eigentlich mit einem ganz besonderen Slogan werben. Den Humor-Geschmack des Weltverbandes haben sie damit überhaupt nicht getroffen.
"I love Wank" - dieser Spruch sollte zu den Kandahar-Rennen auf dem Hausberg des Wintersportortes am 25. und 26. Januar von der Piste strahlen. Zumindest, wenn es nach Vertriebs- und Marketingleiter Klaus Schanda von der Bayrischen Zugspitzbahn AG gegangen wäre.
Die FIS hat dem Betreiber die Parole nun jedoch untersagt, wie der Münchner Merkur berichtet. Er könne "eine umgangssprachliche, sexuell motivierte Konnotation haben" und "die falschen Assoziationen wecken", wie es demnach in einem Schreiben vom Ski-Weltverband heißt.
Hierzulande dürfte sich wohl kaum jemand am Berg Wank und dem Klang seines Namens stören, anders sieht es jedoch in der englischen Sprache aus. Dort bedeutet das gleich geschriebene Verb "to wank" so viel wie "wichsen".
Ein linguistischer Zufall, der bereits die schottischen Fans zur Fußball-EM 2024 belustigte. Ihre "Bravehearts" schlugen in Garmisch damals ihr Lager auf.
"Den Berg mit dem unanständigsten Namen, den man sich nur vorstellen kann", schrieb die englische Boulevardzeitung "The Sun" dazu im Sommer. "Die Fans machen viele Fotos mit 'Wank'-Schildern", sagte ein Anwohner dem Blatt.
Piste auf dem Wank, wird nicht doppeldeutig verziert
Auch Sticker mit der Aufschrift "I love Wank" gab es seinerzeit schon im Ort zu erwerben, doch die FIS hält das Ski-Publikum offenbar für nicht ganz so unempfindlich wie die EM-Zuschauer von der Insel.
"Ich hätte dem Verband etwas mehr Humor zugeschrieben", ärgerte sich auch Schanda.
Das Weltcup-Organisationskomitee gab sich hingegen versöhnlich, honorierte den Wortwitz und die FIS-Entscheidung gleichermaßen. "Ich liebe diesen Berg und diesen Spruch", erklärte WO-Chefin Martina Betz dem Merkur. Doch sie sehe die Angelegenheit am Ende dann doch "durch die Veranstalter-Brille".
Die Werbung wird auf der berühmten Kandahar-Piste direkt in den Schnee gefräst und von den Drohnen-Kameras daher regelmäßig prominent eingefangen.
Titelfoto: Bildmontage: -/Bayerische Zugspitzbahn/dpa, Angelika Warmuth/dpa