Schwere Krankheit zwingt ihn zum Rücktritt! Bester Kombinierer macht mit 27 Schluss
Norwegen - Es ist das Ende einer Ära! Jarl Magnus Riiber, trotz seiner gerade einmal 27 Jahre bereits der Nordische Kombinierer mit den meisten Siegen aller Zeiten, tritt zum Ende der Saison zurück. Der Grund ist aber nicht nur die Sehnsucht nach der Familie - sondern vor allem eine schwere Krankheit, die bei ihm diagnostiziert wurde!
Am heutigen Mittwoch berief der Norweger extra eine Pressekonferenz ein und verkündete sein nahendes Karriereende. Anstatt 2026 noch um den einzigen Titel zu kämpfen, der ihm noch fehlt, nämlich Olympia-Gold, wird er zum Ende der Saison seine Laufbahn beenden.
Damit wird dem Sport eine echte Größe genommen: Riiber holte in seinen zehn Jahren im Weltcup nicht nur fünfmal den Gesamtweltcup, sondern gewann weit mehr als jedes zweite Rennen in der Nordischen Kombination, zu dem er überhaupt antrat! Insgesamt stand er bei 164 Starts 91 Mal ganz oben auf dem Podest.
Doch in dieser Saison hatte der 27-Jährige mit gewaltigen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Wochenlang hatte Riiber Blut im Stuhl, musste immer wieder ins Krankenhaus.
Jetzt hat er seine Diagnose erhalten, und diese zwingt ihn zum Rücktritt. "Es ist eine Krankheit namens Morbus Crohn, mit der ich für den Rest meines Lebens leben muss. Zum Glück helfen die Medikamente", erklärte Riiber.
Aktuell fühle er sich angesichts seiner Gesundheitssituation allerdings wie ein Gefangener.
Nordische Kombination: Jarl Magnus Riiber will mehr Zeit mit seiner Familie verbringen
Der alleinige Grund für sein Karriereende ist die Darmerkrankung jedoch nicht.
Riiber, der mit seiner Partnerin Sunna zwei gemeinsame Kinder hat, will mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, das Training verlangt ihm inzwischen zu viel ab.
Die Ergebnisse seien den Aufwand nicht mehr wert, er empfinde nicht mehr die gleiche Freude wie früher, sagte der 27-Jährige. Nur drei Wochen habe er in diesem Winter bisher mit seiner Familie verbringen können - zu wenig für den Zweifach-Papa.
"Ich bin erleichtert, ich bin sehr froh, dass ich alles gegeben habe. Jetzt werde ich die letzten Monate als Kombinierer auf höchstem Niveau genießen", sagte Riiber, der trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen aktuell den Weltcup anführt und sich mit seinem sechsten Gesamtsieg zum alleinigen Rekordhalter krönen könnte.
Für Norwegen ist es bereits der dritte Verlust einer Wintersport-Legende in kürzester Zeit: In den vergangenen zehn Tagen hatten die Biathlon-Brüder Tarjei (36) und Johannes Thingnes Bø (31) bereits ihre Rücktritte zum Saisonende verkündet.
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa