Neuer Zoff im Bob! Friedrich-Anschieber wechselt zu Erzrivale Lochner

Altenberg - "Vielleicht will Thorsten unbedingt Silber gewinnen?" Mit diesem lockeren Spruch versuchte Francesco Friedrich (34) am heutigen Donnerstag eine für ihn nicht wirklich gute Nachricht wegzudrücken ...

Verschmitzt schaut Francesco Friedrich (34) aus seiner Bob-Garage in Altenberg. Er macht gute Miene zum bösen Spiel mit Thorsten Margis.
Verschmitzt schaut Francesco Friedrich (34) aus seiner Bob-Garage in Altenberg. Er macht gute Miene zum bösen Spiel mit Thorsten Margis.  © Lutz Hentschel

Sein langjähriger Anschieber Thorsten Margis (35) hatte eigentlich im Frühjahr beschlossen, seine Karriere zu beenden. Der 35-Jährige hatte als Anschieber des Pirnaer Bob-Champion alles erreicht - vier Olympiasiege, zehn WM-Titel.

Doch vorm Saisonstart in Altenberg am Sonnabend kam raus: Margis fährt künftig für Friedrichs-Erzrivalen Johannes Lochner (Berchtesgaden). "Im Club der Champions haben sich die beiden verbrüdert", meinte "Franz".

Weiter: "Jeder trifft seine eigene Entscheidung. Ob sie richtig oder falsch ist, wird sich zeigen." Am Wochenende greift Margis noch nicht an. Das ganze Comeback-Projekt ist mit Blick auf Olympia 2026 angelegt. Bundestrainer René Spies sieht es entspannt: "Dass es Richtung Olympia immer bissel härter wird, ist klar. Es geht um Gold für Hanni."

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Ob Margis ihm da hilfreich sein wird? Beim Material könnte dies der Fall sein, räumt der Sachse ein: "Er hatte viel Know-how. Thorsten wusste schon am meisten, wie der Hase langläuft. Mal schauen, ob es dort Anwendung findet?"

Hier waren sie noch ein Herz und eine Seele: Anschieber Thorsten Margis (35, l.) und Pilot Francesco Friedrich (34) beim 6. Zweier-WM-Sieg.
Hier waren sie noch ein Herz und eine Seele: Anschieber Thorsten Margis (35, l.) und Pilot Francesco Friedrich (34) beim 6. Zweier-WM-Sieg.  © Lutz Hentschel
Simon Wulff (23) tritt bescheiden auf. Aber der Sprint ist fokussiert und will 2026 Olympiasieger werden.
Simon Wulff (23) tritt bescheiden auf. Aber der Sprint ist fokussiert und will 2026 Olympiasieger werden.  © Lutz Hentschel

Thorsten Margis wollte eigentlich aufhören

Sportlich war die Form des Routiniers zuletzt aber abfallend und deshalb Friedrich froh, dass Thorsten in "Rente" ging und der Sachse sein neues Team aufbauen kann. Die Zukunft am Start gehört ohnehin Simon Wulff.

Der Ex-Sprinter geht's diesen Winter in seine erste Saison und darf bereits beim Weltcup-Auftakt am Sonnabend den Zweier von Friedrich anschieben.

"Simon bekommt nichts geschenkt. Das hat er sich im er Sommer erarbeitet." Der Pilot lobt die Entwicklung des neuen Anschiebers. Er könnte Team-Friedrich dazu bringen, den Startrekord (5,11 Sekunden) zu knacken. Mit Margis hat dies der Altmeister nicht mehr geschafft. Vor einem Jahr blieb bei beiden die Uhr bei 5.20 und 5.25 stehen.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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