Nach Skandal bei Olympia: Doping-Sünderin (17) behauptet, ihr Opa ist an allem schuld
Moskau (Russland) - Sie sorgte bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 für einen handfesten Skandal, als während der Eiskunstlauf-Wettbewerbe ein positiver Dopingtest ans Licht kam. Nun hat Kamila Walijewa (17) eine abenteuerliche Begründung für ihr Vergehen geliefert.
Nachdem der CAS (Internationaler Sportgerichtshof) im Fall vor Kurzem ein Urteil sprach, kommen immer mehr Details der Anhörung ans Licht.
Für vier Jahre wurde die Sportlerin rückwirkend gesperrt. Als erster Tag wurde der 25. Dezember 2021 festgesetzt. Von diesem Datum stammt ihr positiver Test.
Dieser war dann im Februar während der bereits laufenden Wettkämpfe im Eiskunstlaufen ans Licht gekommen. Im Team hatte Russland da bereits Gold mit der damals 15-Jährigen geholt.
Im Einzel lag sie nach dem Kurzprogramm ebenfalls auf Gold-Kurs, patzte in der Kür aber mehrfach. Das verbotene Trimetazidin war ursprünglich bei den Proben entdeckt worden. Ein Herzmedikament, das für Sportler die Arbeit des Herzens optimiert, weil es zu einer besseren Energieverwertung und einem optimierten Kohlenhydratstoffwechsel führt.
Vor dem Gerichtshof gab sie nun an, ihr Opa wäre schuld an ihren positiven Tests.
Kamila Walijewa: Ein Schneidebrett des Opas soll am positiven Dopingtest schuld sein
So habe er dieses Medikament eingenommen, weil er herzkrank sei. Sie behauptet, sie habe aus dem gleichen Glas wie er getrunken, und sie habe das gleiche Schneidebrett benutzt, auf dem der Opa immer seine Tabletten vor der Einnahme zerkleinerte.
Auch hätte er für sie mal ein Erdbeerdessert auf diesem Brett zubereitet, die Rückstände seines Medikaments seien so in ihren Blutkreislauf gelangt.
Genützt haben ihr diese Erklärungsversuche nicht, der CAS befand, dass sie keine glaubwürdigen Gründe für die positiven Tests und dem Fakt, dass sie daran nicht schuld sei, liefern konnte. Eine Sperre von vier Jahren wurde ausgesprochen.
Damit werden auch ihre kompletten Ergebnisse annulliert. Das betrifft den Teamwettkampf bei Olympia und ihren Einzelauftritt.
Durch die Löschung ihres Einsatzes im Team rutscht Russland auf den Bronzerang, die USA erhalten Gold, Japan Silber. Auf große Kritik stieß die Entscheidung bei Kanada, die auf dem vierten Rang gelandet waren.
Sie hatten sich gewünscht und waren davon ausgegangen, dass das gesamte Team bestraft wird und somit ihnen Bronze zugesprochen würde. Dem ist aber nicht so. Die Athleten haben ihre Medaillen nun mit fast zweijähriger Verzögerung erhalten.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa-Zentralbild/dpa