Halbnackt vor fremden Mann: "Kamen weinend zurück" - Der Ski-Verband will es so!
Norwegen - Aufgrund neuer Reglements bekommen die Skispringer und Skispringerinnen neue Anzüge. Dafür vermisst die FIS die Körper der Sportler. Aber die Art und Weise sorgte nun für große Empörung.
Die Frauen des norwegischen Ski-Verbandes waren alles andere als begeistert! Wie das norwegische Portal NRK berichtete, mussten Frauen der nordischen Kombinierer halbnackt vor ihnen unbekannten Männern stehen.
Vorab wurde versprochen, dass bei diesem Prozedere weibliches Personal anwesend sei. Das war es auch. Aber ein fremder Mann war trotzdem im Raum.
Der Vorfall ereignete sich bereits Anfang September. Die Sportlerinnen mussten einen 3D-Scanner betreten – dies geschah aber halbnackt, nur mit Unterwäsche bekleidet.
Zwar war eine Ärztin vor Ort, die die Vermessung begleitete, aber der 3D-Scanner wurde von einem Mann bedient. Eine Situation, die viele als sehr unangenehm empfanden.
"Es ist seltsam, wenn man plötzlich das Gefühl hat, wir verlieren die Kontrolle", sagt Ida Marie Hagen (23) gegenüber NRK.
Die Athletinnen wurden den Frauen zufolge vorab nicht darüber informiert, dass im Raum eine männliche Person dabei ist. Die FIS behauptete derweil das Gegenteil.
Ski-Männer reagierten und boykottierten die Prozedur
"Nachdem sie die Prozedur hinter sich brachten, kamen sie weinend zu uns zurück", sagte Ivar Stuan (65), Co-Manager der nordischen Kombinierer Norwegens.
Auch der männliche Kombinierer Jørgen Graabak (32) bestätigte, dass man es den Frauen "deutlich in ihren Augen" angesehen habe, dass sie es "unangenehm empfanden".
Die Herren boykottierten darauf den Körperscan. "Es wäre völlig falsch gewesen, wenn wir zu diesem Zeitpunkt direkt weitergemacht hätten", schilderte der vierfache Weltcup-Sieger Jarl Magnus Riiber (26).
"Es war sicherlich nicht die Absicht der Anwesenden, dass es als ekelhaft empfunden wurde, aber nun kam es so. Manche fanden es unnatürlich und ekelhaft, und das muss man respektieren", so der Sportstar weiter.
Trotz der Kritik an der Testmethode hält die FIS vorerst weiter an der Prozedur fest.
Titelfoto: JOE KLAMAR / AFP