FIS lässt Crash als Rennunfall durchgehen - Skiläuferin empört
Davos (Schweiz) - Das liegt mächtig Ärger in der Luft! Schwedens Langlauf-Star Emma Ribom (26) stürzte beim Sprintwettbewerb der Tour de Ski in Davos (Schweiz).
Ribom fiel im Halbfinale des Sprints auf den Schnee und verlor alle Chancen, ins Finale einzuziehen.
In der letzten Kurve vor der Zielgeraden fuhr die 26-Jährige an zweiter Position liegend innen, während die knapp hinter ihr liegende Kristine Skistad (24, Norwegen) außen an ihr vorbeiziehen wollte.
Es ging sehr schnell und äußerst hitzig zur Sache. Plötzlich stürzte die Schwedin, und ihre Chancen auf das Finale waren dahin!
Unmittelbar nach dem Rennen wusste die Gestürzte gar nicht so recht, was passiert war.
"Ich habe die Situation noch nicht gesehen, aber es fühlte sich so an, als wäre jemand auf mich zugekommen, und deswegen war es schwer, stehen zu bleiben", sagte sie laut Dagbladet und ist mächtig sauer, weil sie einen klaren Plan hatte.
Kontrahentin Skistad äußerte sich ebenfalls und ist sich keiner Schuld bewusst: "Es war ein Unfall, und es ist noch nicht lange her, dass Ribom auf meinen Skiern stand", sagte die Norwegerin.
Doch die Bilder, die auf X (ehemals Twitter) geteilt wurden, sprechen eine ziemlich klare Sprache.
Emma Ribom lief sichtlich sauer über die Ziellinie
Es gab in der Kurve auf jeden Fall eine Berührung zwischen den beiden Ski-Stars, und die Regeln sind klar: "Die Verantwortung für ein korrektes Überholen ohne jegliche Behinderung liegt beim überholenden Wettkämpfer", heißt es in der Internationalen Skiwettkampfordnung (IWO) des Ski-Weltverbands (FIS).
Der schwedische Trainer Stefan Thomsen ist daher sauer.
"Es ist völlig klar, dass sie Emma zu Fall gebracht hat, aber die Jury sieht es nur als Wettkampfsituation. Ihrer Meinung nach kann Skistad in dieser Situation nicht ausweichen", sagte der Schweden-Coach Stefan Thomsen gegenüber dem Aftonbladet und gab daraufhin zu, extrem wütend zu sein.
Doch für die FIS scheint der Fall abgeschlossen zu sein. Skistad wird nicht nachträglich disqualifiziert. Im Finale wurde die Norwegerin dann Zweite hinter Linn Svahn (24) aus Schweden.
Für Ribom ein großes Ärgernis, "weil es um die Tour geht und nicht nur um das heutige Rennen".
Die deutschen Starterinnen hatten im Sprint nichts mit den vorderen Plätzen zu tun. Victoria Carl (28) bewahrte aber ihre Chancen auf das Podium in der Gesamtwertung, wo sie auf Platz fünf liegt.
Am Donnerstag wartet auf die Skistars in Davos die Verfolgung.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Bildbyran, Fabrice COFFRINI / AFP