Um 5 Uhr morgens! Eishockey-Profis zu Besuch auf der Baustelle
Wien (Österreich) - Die Vienna Capitals laufen der eigenen Erwartungshaltung in dieser Saison bislang hinterher. Daher herrscht im Lager der österreichischen Eishockey-Mannschaft angesichts des ausbleibenden Erfolgs der Herbst-Blues.
Die herbe 1:4-Pleite am vergangenen Samstag gegen das Tabellenschlusslicht aus Feldkirch war offenbar zu viel für das Nervenkostüm der Vereinsoffiziellen - und so entschied man sich, Konsequenzen aus der sportlichen Misere zu ziehen und die Mannschaft zu einer äußerst ungewöhnlichen Trainingseinheit einzuberufen.
Wie der Kurier berichtet, mussten sich die Spieler in den frühen Morgenstunden des vergangenen Montags vor der Heimstätte im Wiener Stadtteil Kagran einfinden.
Um 5 Uhr ging es allerdings nicht aufs Eis, um Extra-Schichten zu schieben - sondern zu einer Baustelle.
Die Verantwortlichen wollten mit dieser Aktion bewirken, dass sich die Akteure im Klaren werden, "wie hart einige Menschen, die uns in der Steffl Arena besuchen, arbeiten müssen, um sich den Hallenbesuch leisten zu können", begründete Capitals-Präsident Martin Reiss die Entscheidung im Gespräch mit der österreichischen Tageszeitung.
Besuch auf Baustelle! Vereinsführung reagiert auf sportliche Talfahrt
Zudem erklärte der Nachfolger von Langzeitpräsident Hans Schmid: "Es ist unser Auftrag, diese Personen nicht zu enttäuschen, was speziell mit der Leistung am Samstag unweigerlich passiert ist. Wir wollen hier etwas aufbauen, worauf unsere Fans stolz sein können. Dazu gehört Kampfgeist, Wille, Einsatz und Leidenschaft, das hat die Mannschaft am Samstag leider vermissen lassen."
Neben Reiss soll die Aktion auch mit Headcoach Gerry Fleming sowie Sportdirektor Christian Dolezal abgesprochen gewesen sein.
Übrigens: Es war nicht die einzige Strafe, die in Folge der achten Niederlage im zehn Heimspiel verhängt wurde. Der freie Sonntag sei gestrichen worden, zwei Trainingseinheiten stünden von nun an täglich auf dem Programm. Das berichtet die Nachrichtenplattform Heute.at.
Titelfoto: Sven Hoppe/dpa