Stark gespielt und doch nichts erreicht: Deutschland verliert bei Eishockey-WM auch gegen USA

Tampere (Finnland) - Deutschland kassiert bei der Eishockey-WM die dritte unglückliche Niederlage. Nach seinem Playoff-Aus in der NHL könnte Leon Draisaitl das deutsche Team verstärken. Nun folgen zwei spielfreie Tage.

Die deutschen Eishockey-Nationalspieler jubeln über den zwischenzeitlichen Führungstreffer von Justin Schütz (M.)
Die deutschen Eishockey-Nationalspieler jubeln über den zwischenzeitlichen Führungstreffer von Justin Schütz (M.)  © Pavel Golovkin/AP/dpa

Deutschlands Eishockey-Nationalteam bezahlt bei der Weltmeisterschaft weiter Lehrgeld und steht nach der dritten Niederlage im dritten Spiel früh enorm unter Druck. Eine erneut starke Leistung führte auch am Montag beim 2:3 (0:0, 2:1, 0:2) gegen die USA wieder nicht zu Punkten.

Tore von Samuel Soramies (31. Minute) von den Augsburger Panthern in Unterzahl und Justin Schütz (40.) vom deutschen Meister EHC Red Bull München reichten nicht. Für das favorisierte US-Team trafen AHL-Profi Ronnie Attard (26.), Sean Farrell von den Montreal Canadiens (46.) und Matt Coronato von den Calgary Flames (55.).

Zuvor hatte die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis bereits gegen die Titelfavoriten Schweden (0:1) und Finnland (3:4) unglücklich verloren.

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Nach dem harten Auftaktprogramm und zwei spielfreien Tagen muss Deutschland nun am Donnerstag (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) unbedingt gegen Dänemark gewinnen, um die Chance aufs Viertelfinale zu wahren.

Kann Leon Draisaitl der DEB-Auswahl bei der mangelnden Chancenverwertung helfen?

Der US-amerikanische Torhüter Casey DeSmith (M.) pariert einen Schuss von Marcel Noebels (r.). Die mangelnde Chancenverwertung ist ein Problem der Deutschen - kann Leon Draisaitl (nicht im Bild) Abhilfe schaffen?
Der US-amerikanische Torhüter Casey DeSmith (M.) pariert einen Schuss von Marcel Noebels (r.). Die mangelnde Chancenverwertung ist ein Problem der Deutschen - kann Leon Draisaitl (nicht im Bild) Abhilfe schaffen?  © Pavel Golovkin/AP/dpa

Unklar ist noch, ob die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes zum Ende der Woche dabei noch von NHL-Star Leon Draisaitl verstärkt wird. Der 27 Jahre alte Weltklassespieler war am Sonntag (Ortszeit) mit seinen Edmonton Oilers in den NHL-Playoffs ausgeschieden und könnte nun nachträglich nach Finnland reisen.

DEB-Sportdirektor Christian Künast ließ am Rande des Spiels gegen die USA offen, ob es bereits eine Kontaktaufnahme gegeben habe. "Wenn es was zu vermelden gibt, werden wir es vermelden", sagte Künast vor dem Spiel bei MagentaSport. "Es sind sehr viele Dinge zu erledigen. Wir sind sehr akribisch im Hintergrund. Wir sind auf alles vorbereitet."

Draisaitls Angriffswucht könnte das deutsche Team gut gebrauchen. Auch gegen die USA tat sich das deutsche Team trotz deutlich mehr Torschüssen als zuletzt schwer mit dem Toreschießen.

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In der für ihn nun beendeten NHL-Saison sammelte Ausnahmestürmer Draisaitl insgesamt 146 Scorerpunkte und wäre bei seiner ersten WM seit vier Jahren der weltweit größte Star.

Erst Spiel gedreht, dann doch verloren: Enttäuschendes Ergebnis für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft

Mehrere Rettungsaktionen von Torwart Mathias Niederberger brachten dem DEB-Team letztendlich nichts.
Mehrere Rettungsaktionen von Torwart Mathias Niederberger brachten dem DEB-Team letztendlich nichts.  © Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/dpa

Nach den beiden unglücklichen Niederlagen zum Start hatte die DEB-Auswahl auch psychologische Hilfe eines Mentaltrainers in Anspruch genommen. Zudem musste sich personell etwas ändern.

Bundestrainer Kreis stellte wie angekündigt die Sturmreihen etwas um. Zudem spielte erstmals bei diesem Turnier Manuel Wiederer. Der Berliner Stürmer ersetzte den bisher ebenfalls enttäuschenden Düsseldorfer Daniel Fischbuch.

In der Abwehr kam erstmals der erst am Sonntag in Tampere angekommene Leon Gawanke nach seinem Playoff-Aus mit Manitoba Moose in der nordamerikanischen AHL zum Einsatz.

Die Umstellungen wirkten, Deutschland startete hoch überlegen. Die DEB-Auswahl traf einige Male die Latte, nicht aber ins Netz. Auch bei mehreren Überzahlspielen agierte Deutschland zu unglücklich. Die Amerikaner hingegen brachten bei ihrer ersten Überzahlsituation im zweiten Drittel sogleich deutlich mehr Schüsse aufs Tor und gingen auch in Führung. Abwehrspieler Kai Wissmann fälschte einen eigentlich harmlosen Schuss unglücklich ins eigene Netz ab.

Ausgerechnet im nächsten Unterzahlspiel gelang endlich der überfällige erste deutsche Treffer: Soramies vollendete einen energischen Vorstoß von Kapitän Moritz Müller zum Ausgleich. Vier Sekunden vor dem Ende des Mittelabschnitts glückte der bei diesem Turnier bisher auffallend starken vierten Reihe die Führung. Der 22 Jahre alte Münchner Schütz spitzelte bei einem Alleingang aufs US-Tor den Puck ins Netz.

Im Schlussdrittel machte die USA dann mehr Druck und drehte durch die NHL-Profis Farrell und Coronato das Spiel zum sehr glücklichen Sieg.

Titelfoto: Heikki Saukkomaa/Lehtikuva/dpa

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