Crimmitschau - Dunkle Wolken zogen über Crimmitschau auf und es setzte Regen ein, als die Eispiraten-Verantwortlichen aus der Stadtratssitzung kamen.
Eine Atmosphäre, die für sich sprach. Die Eispiraten wurden am Dienstagabend sprichwörtlich im Regen stehen gelassen, denn es gibt nach wie vor keine Einigung um einen neuen Nutzungsvertrag für den Sahnpark - und das obwohl die Verantwortlichen bereit waren, von ihren Schadenersatzforderungen Abstand zu nehmen.
"Es wurde unsererseits angeboten, dass die Ansprüche gegen den Oberbürgermeister fallengelassen werden und im Gegenzug die abgeschwächte Miete von fünf auf sechs Jahre ausgedehnt wird. Dabei reden wir von einem Verzicht von weiteren 107.000 Euro an Schadenersatzforderungen", berichtet Eispiraten-Sprecher Aaron Frieß.
Er war am Vormittag aus Innsbruck nach Crimmitschau gedüst, um sich pünktlich am Marktplatz einzufinden. Und stand am Ende genauso im Regen, als "Für Crimmitschau"-Stadtrat Andreas Osse, Eispiraten-Geschäftsführer Jörg Buschmann und Eispiraten-Gesellschafter sowie Teammanager Ronny Bauer resigniert aus der Ratsversammlung kamen.
"Es sieht nicht gut aus", gab Bauer den Umstehenden ein knappes Statement ab.
Jörg Buschmann ist geschockt über die Gesamtsituation
"Ich bin geschockt über die Gesamtsituation. Wir warten auf die schriftliche Bestätigung am Mittwoch und werden uns dann intern und am Abend mit unseren Sponsoren beraten."
Dabei wird eventuell auch zur Sprache kommen, wieso bei der Stadtratssitzung zum Nutzungsvertrag für die Eispiraten GmbH die Vorstände vom ETC mit anwesend waren.
Will hier jemand den Eispiraten den Schläger zwischen die Schlittschuhe schmeißen?
Stadtrat Heiko Gumprecht (AfD) erklärte in einer ersten Reaktion am Dienstagabend: "Es gab keinen Beschluss! Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Oberbürgermeister André Raphael und Herr Gerth (Matthias Gerth, Vorstand ETC Crimmitschau/d. Red.) die Spielbetriebs GmbH abwickeln und einen Neuanfang in der Regionalliga wollen. Eine rationale Lösung für den DEL2-Standort Crimmitschau gibt es in meinen Augen nicht mehr, so traurig das ist. Denn der OB scheint an keiner Lösung für DEL2 in Crimmitschau, interessiert zu sein. Das Paradoxe in meinen Augen, Eishockey (ETC) will Eishockey (EPC) ersetzen."
Sollten die Stadtoberen am Dienstagabend das Ende von DEL2-Eishockey in Crimmitschau besiegelt haben, gibt's künftig aber vermutlich auch keine netten PR-Auftritte mit Ministerpräsident und Co. mehr.
AfD-Stadtrat Heiko Gumprecht stellte nach einem Gespräch mit Matthias Gerth (Vorstand ETC Crimmitschau) am Mittwoch richtig und erklärte:
"Der ETC steht für 350 Kinder und Jugendliche und setzt sich ausdrücklich für den Erhalt der Eispiraten ein!Herr Gehrt teilte mir in einem Telefonat mit, dass es weder Pläne gab noch gibt, in die Fußstapfen der Eispiraten treten zu wollen."
Weiter heißt es: "Er hat sich absolut für den Erhalt der Eispiraten, in Crimmitschau, ausgesprochen, ohne die auch der ETC und damit die Nachwuchsarbeit von rund 350 Kindern und Jugendlichen gefährdet ist!"
Erstmeldung: 15. April, 22 Uhr, zuletzt aktualisiert: 16. April, 15.32 Uhr