Kurz nach der Verpflichtung! Krefeld löst Vertrag mit verurteiltem Vergewaltiger wieder auf

Krefeld - Das ist ein Paukenschlag im deutschen Eishockey! Die Krefeld Pinguine haben den Vertrag mit ihrem neuen Center Ben Johnson (28) nur drei Tage nach der Bekanntgabe wieder aufgelöst.

Ben Johnson (28, r.) sollte die Krefeld Pinguine verstärken. Daraus wird nun nichts.
Ben Johnson (28, r.) sollte die Krefeld Pinguine verstärken. Daraus wird nun nichts.  © DENNIS PAJOT / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Das teilte der Verein am Montag auf seiner Homepage mit. Eigentlich hatte der US-Amerikaner einen Jahreskontrakt beim DEL2-Klub unterzeichnet.

Bei der Veröffentlichung des Transfers hatten die Pinguine unerwähnt gelassen, dass Johnson zwei Jahre wegen Vergewaltigung im Knast saß. Wenige Zeit später machte die Info aber in den Medien die Runde.

Am Samstag sah sich dann der Sportliche Leiter Peter Draisaitl dazu gezwungen, ein Statement zum Neuzugang abzugeben.

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Darin betonte er, dass er sich intensiv mit seiner Geschichte auseinandergesetzt, viele Meinungen über den Center eingeholt hätte.

Am Montag nun die Rolle rückwärts. "Wir sind aufgrund der Entwicklungen der letzten Tage zu dem Entschluss gekommen, dass es unsere Pflicht ist, weiteren Schaden für die Krefeld Pinguine und für Ben Johnson abzuwenden. Deswegen haben wir am Samstagabend mit Ben telefoniert und sind mit ihm einvernehmlich zu dem Ergebnis gekommen, dass beide Seiten davon profitieren, wenn wir den Vertrag auflösen", erklärt Geschäftsführer Peer Schopp.

Krefeld Pinguine: Nach der Verpflichtung von Ben Johnson liefen die Fans Sturm

Der Center verbüßte zwischen 2016 und 2018 eine Haftstrafe wegen Vergewaltigung.
Der Center verbüßte zwischen 2016 und 2018 eine Haftstrafe wegen Vergewaltigung.  © BRUCE BENNETT / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Der ehemalige DEL-Verein ergänzte auf seiner Seite: "Die Krefeld Pinguine bedanken sich bei Ben Johnson für einen professionellen Austausch und wünschen ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft."

Johnson hatte vergangene Saison beim slowakischen Erstligisten HC Nove Zamky gespielt. Es war seine erste Station in Europa.

Von Oktober 2016 bis Dezember 2018 verbüßte er eine Haftstrafe. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 28-Jährige 2013 im Alter von 18 Jahren ein 16 Jahre altes Mädchen auf der Toilette eines Nachtklubs erst zum Oralsex gezwungen und anschließend vergewaltigt hatte.

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Im Lauf der Ermittlungen meldete sich zudem eine 20-Jährige, die angab, Wochen zuvor ebenfalls von Johnson auf einer Toilette vergewaltigt worden zu sein.

Bei den Fans der Pinguine führte seine Vergangenheit dazu, dass gegen die Verpflichtung Sturm gelaufen wurde.

Nun hat der Verein sich dem öffentlichen Druck gebeugt und den Vertrag mit ihm beendet, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte.

Titelfoto: BRUCE BENNETT / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

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