Fan-Skandal: Was ein Anhänger schreit, als ein krebskranker Junge auf dem Eis feiert, macht sprachlos

Hradec Králové (Tschechien) - Das Spiel sollte für ihn etwas ganz Besonderes werden. Am Ende sprachen die Zuschauer in der Halle aber nicht nur über ihn, sondern wurden Zeugen eines unglaublichen Skandals.

Patrik Luska (13, r.) feierte mit seinen Idolen, als ein Idiot aus dem Publikum "Tod für Hradec" schrie.
Patrik Luska (13, r.) feierte mit seinen Idolen, als ein Idiot aus dem Publikum "Tod für Hradec" schrie.  © Screenshot/X/MountfieldHK

Patrik Luska träumt von einer großen Karriere als Eishockey-Torwart. Doch bevor die sportliche Reise des 13-Jährigen aus dem tschechischen Hradec Králové überhaupt richtig starten konnte, muss er um sein Leben kämpfen.

Der Junge ist an Leukämie erkrankt, hat bereits eine Chemotherapie hinter sich und befindet sich weiter in Behandlung gegen den heimtückischen Blutkrebs.

Am Sonntag wollte ihm das Profi-Team seines Vereins eine große Freude bereiten. Seit vier Jahren gibt es jährlich einen Spieltag, an dem die Farben Orange, die die Krankheit symbolisieren sollen, den Spieltag dominieren. So kamen in all den Jahren umgerechnet schon 2,3 Millionen Euro für die Hilfe von Betroffenen zusammen.

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Dieses Mal übernahm Patrik die Schirmherrschaft, durfte die Musik auswählen und noch andere Entscheidungen treffen. Für ihn ein absolutes Highlight, denn als Nachwuchs-Goalie des Vereins schaut er natürlich zu den professionellen Kufencracks auf.

Als Patrik Luska mit den Spielern von Hradec Králové feiert, schreit einer "Tod"

Der kleine Eishockey-Torwart kämpft gegen den Blutkrebs.
Der kleine Eishockey-Torwart kämpft gegen den Blutkrebs.  © Screenshot/X/MountfieldHK

Am Ende des überzeugenden 4:0-Sieges von Mountfield Hradec Králové gegen České Budejovice in der Extraliga nahmen die Spieler den kleinen Helden mit aufs Eis.

Ein Gänsehaut-Moment, der nach wenigen Minuten durch einen Ruf erschüttert wurde. Von den Rängen rief ein Anhänger des gegnerischen Klubs "Tod für Hradec".

Weder die Spieler noch die anderen Zuschauer konnten glauben, was sie da gehört hatten. Ein solcher Ruf in Richtung der Mannschaft, die gerade einen Jungen in ihrer Mitte feierte, der gegen den Tod kämpft.

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"Das ist völlig unverständlich und verwerflich. Solche Gesänge haben weder im Eishockey noch in einem anderen Sport etwas zu suchen", fand der Generaldirektor des Vereins, Ales Kmoníček (54), gegenüber dem Portal iSport.cz deutliche Worte.

Eine Anfrage des Portals an die Verantwortlichen des Gegnervereins wurde mit den knappen Zeilen: "Wir werden nichts Offizielles veröffentlichen" abgeschmettert. Neben dem Anhänger hat sich der Verein damit nicht mit Ruhm bekleckert.

Titelfoto: Screenshot/X/MountfieldHK

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